Gelsenkirchen. Schalke-Manager Christian Heidel nennt Nabil Bentaleb schon „eine Art Führungsspieler“. Die Querelen mit Trainer Tedesco sind nun vergessen.

In seiner dritten Saison auf Schalke wirkt Nabil Bentaleb reifer und gefestigter als zuvor. Seinen Hang, die Dinge zu negativ zu betrachten und sich selbst runterzuziehen, scheint er abgelegt zu haben. „Nabil ist total positiv, auch in der Kabine. Er geht zu allen Spielern und tritt richtig gut auf“, stellt Manager Christian Heidel fest.

Beim 2:0-Sieg in Düsseldorf nahm der algerische Nationalspieler das Heft des Handelns in die Hand, er bereitete den zweiten Treffer mit einem Distanzschuss vor, den Fortuna-Torwart Michael Rensing nur vor die Füße von Stürmer Guido Burgstaller abklatschen konnte. Bentaleb bestach durch eine überragende Passquote von 92 Prozent, gewann starke 86 Prozent seiner Zweikämpfe und lag auch bei den Ball-Aktionen (62) weit vorne.

Schalkes Bentaleb: „Habe mich als Mensch entwickelt“

Christian Heidel bewertet Bentalebs Entwicklung nicht nur anhand der statistischen Daten. Sein Eindruck: „Nabil hat insgesamt, auch als Persönlichkeit, einen Wandel vorgenommen. Er spürt inzwischen, dass er so eine Art Führungsspieler in dieser Mannschaft geworden ist.“

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Nach dem Weggang von Nationalspieler Leon Goretzka (Bayern München) und dem Wechsel von Max Meyer (Crystal Palace) scheint Bentaleb immer mehr in die Rolle des Mittelfeld-Strategen hineinzuwachsen. „Wenn ich auf dem Platz stehe, fühle ich mich wie ein Leader“, sagt der 23-Jährige, der sich nach eigener Einschätzung „als Mensch entwickelt“ hat und sich „erwachsener“ fühlt. Die Querelen mit Trainer Domenico Tedesco, der Bentaleb aufgrund schwacher Trainingsleistungen in der Vizemeister-Saison zwischenzeitlich aus dem Kader strich, sind vergessen.

Bentaleb wertete seine Meinung und die Ansicht des Trainers seinerzeit als verschiedene Art der Wahrnehmung. Inzwischen sind Tedesco und Spieler auf dem gleichen Nenner. „In einem Spiel hat Nabil nicht von Anfang an gespielt, das hat er sehr positiv angenommen – der Junge hat viel, viel gelernt im letzten Jahr“, sagt Manager Heidel und ergänzt: „Ich glaube, dass es auch ein besonderes Verhältnis ist zwischen dem Trainer und Nabil, der sehr, sehr häufig mit ihm spricht, ihm alles erklärt. Ich sehe immer, wie positiv er aus diesen Gesprächen rausgeht.“

Bentaleb nimmt Kritik mittlerweile nicht als persönliche Beleidigung auf, sondern sieht sie als förderlich an – und versucht, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Heidel: „Ich glaube, dass er jetzt so richtig hier angekommen ist, auch von der Position her. Man sieht ja schon mal, was das für ein erstklassiger Fußballer ist. Er muss es zum richtigen Moment am richtigen Ort zeigen. Ich freue mich sehr für ihn, weil er auch ein absolut lieber Kerl ist.“