Essen. Schalke hat gegen den FC Porto gekämpft, ansehnlich gespielt - und doch endet die Partie nur 1:1. Der Grund: ein fragwürdiger Elfmeter.
1289 Tage hatten Schalkes Fans auf ein Champions-League-Spiel ihrer Mannschaft warten müssen. Dreieinhalb Jahre nach dem legendären Achtelfinal-Rückspiel bei Real Madrid (4:3-Sieg nach 0:2 im Hinspiel) ertönte wieder die Königsklassen-Hymne in der Gelsenkirchener Arena. Im ersten Gruppenspiel schafften die Königsblauen gegen den portugiesischen Spitzenklub FC Porto vor nur 45 775 Fans ein 1:1 (0:0)-Remis – und bekamen gleich zwei Elfmeter gegen sich gepfiffen.
Trainer Domenico Tedesco hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:2 bei Borussia Mönchengladbach auf zwei Schlüssel-Positionen verändert. Für Sebastian Rudy rückte Talent Weston McKennie ins defensive Mittelfeld. Suat Serdar übernahm die Rolle des Ankurblers vom zuletzt arg enttäuschenden Franco Di Santo. Vorne entschied sich Tedesco für Breel Embolo anstelle von Guido Burgstaller. Links defensiv begann Alessandro Schöpf für Hamza Mendyl.
Nach der anfänglichen Abtastphase führte die erste Strafraumszene gleich zu einem Aufreger. Der spanische Schiedsrichter Jesus Gil Manzano zeigte nach einem Handspiel von S04-Vizekapitän Naldo auf den Elfmeterpunkt. Doch Porto hatte die Rechnung ohne Ralf Fährmann gemacht. Schalkes Spielführer wählte beim Schuss von Alex Telles die richtige Ecke und lenkte den Ball am linken Pfosten vorbei (13.). Salif Sané, Daniel Caligiuri und Daniel Bentaleb verpassten Fährmann daraufhin euphorisch leichte Box-Hiebe. Die Fans feierten den abgewehrten Elfmeter wie einen Torerfolg.
Schalke: Serdar stark im Mittelfeld
Die Portugiesen wirkten ballsicherer als die Hausherren, waren aber nur aus der Distanz gefährlich. Danilos Direktabnahme zischte einige Meter am Schalker Tor vorbei (17.). Die Königsblauen antworteten durch einen etwas zu hohen Naldo-Kopfball (20.) und einen Flachschuss von Suat Serdar, den Porto-Torhüter Iker Casillas im Nachfassen kontrollierte (27.)
Bis zur Halbzeit lag Porto bei Ballbesitz (58 Prozent) und gespielten Pässen (222:152) klar vorne. Die Schalker gewannen dafür 54 Prozent ihrer Zweikämpfe, wobei vor allem Naldo und Daniel Caligiuri positiv hervorstachen.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Schalke 04 Glück. Portos führte einen Freistoß über Alex Telles schnell aus. Otavio brachte den Ball scharf nach innen, wo er von Felipe abprallte und von Ralf Fährmann gerade noch entschärft werden konnte (47.).
Beide Teams agierten danach deutlich druckvoller und mutiger. Serdar (55.) und Alessandro Schöpf (57.) deuteten Strafraum-Gefahr an, bevor es die Arena dann doch noch bebte. Balleroberung Serdar, Pass auf McKennie, Zuspiel auf Embolo, Schuss gegen die Laufrichtung von Iker Casillas – 1:0 (64.). Tedesco hielt es nicht mehr in seiner Coaching Zone. Der 33-Jährige spurtete mit allen Einwechselspielern zur Jubeltraube an der Eckfahne vor der Nordkuve. Der Ballast, der sich durch drei Liga-Pleiten in Serie aufgestaut hatte, fiel binnen Sekunden ab.
Schalke: Naldos minimale Berührung
Doch das Schalker Glück war nicht von langer Dauer. In der 74. Minute zeigte Schiedsrichter Manzano wegen eines vermeintlichen Fouls von Naldo an Moussa Marega erneut auf den Punkt. Eine fragwürdige Entscheidung. Otavio ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 1:1 für Porto (75.).
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Schalke - Porto 1:1
Brügge - BVB 0:1
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