Gelsenkirchen. Slogans wie “Best Never Rest“ der Nationalmannschaft empfindet Schalkes Sportvorstand als unangemessen. Sportlich sieht er wenig Probleme.

Schalke-Manager Christian Heidel sieht "die Situation im deutschen Fußball als nicht so dramatisch an". Nach dem historisch frühen WM-Vorrunden-Aus sei "die Zuneigung aktuell nicht so ausgeprägt, aber die Deutschen lieben weiterhin den Fußball und werden auch die Nationalmannschaft bald wieder lieben, wenn wir alle die Situation wieder in den Griff bekommen", sagte der 55-Jährige im der Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Manche würden nun das kritisieren, "was sie selbst vor der WM ausdrücklich gelobt haben: Ob es das Nationalmannschafts-Management ist oder Jogi Löws Ansprache. Hinterher ist man immer schlauer", sagte Heidel.

Zu viel Werbung und Vermarktung

Der Manager des FC Schalke 04 kritisierte allerdings Werbung und Vermarktung rund um die Nationalmannschaft. Da habe es in der Vergangenheit "sicher schon geglücktere Marketingmaßnahmen" gegeben, sagte er. "#BestNeverRest und all das kam zu selbstbewusst, fast überheblich rüber. Niemand hat auch nur in Erwägung gezogen, dass Deutschland nicht mindestens ins Halbfinale kommen könnte - mich eingeschlossen. Bei WM-Tipps haben fast alle, die jetzt kritisieren, auf Deutschland als Weltmeister getippt", sagte Heidel.

"Vermutlich war nicht genug Gier im Kader und man kann sich das jetzt erklären." Aber das wisse man immer erst im Nachhinein. "Was wäre mit Jogi Löw passiert, wenn er fünf Weltmeister im besten Fußballeralter mit der Begründung zuhause gelassen hätte, dass sie schon alles erreicht hätten und sich nicht mit der gleichen Leidenschaft reinstürzen würden?", fragte der Manager des deutschen Vizemeisters. (dpa)