Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 investierte 31,5 Millionen Euro in fünf Neuzugänge. Trainer Domenico Tedesco ist mit dem neuen Kader “sehr zufrieden“.
Die Frage an den Nachbarn zur Rechten war doch ein klein wenig rhetorisch gemeint. Wenn der Trainer noch Wünsche hätte, sagte Manager Christian Heidel und grinste, dann müsste man mal schauen, was noch zu tun sei. Aber eigentlich wusste er, welche Antwort Domenico Tedesco zu diesem Zeitpunkt geben würde: „Ich bin sehr zufrieden.“
Fünf neue Spieler ersetzen drei Abgänge
Schalke hat am Sonntag die Vorbereitung auf die neue Saison in Angriff genommen, und die Personalplanungen sind schon weitgehend in trockenen Tüchern. Mit dem Zugang von den fünf neuen Spielern Mark Uth (Hoffenheim), Salif Sané (Hannover), Suat Serdar (Mainz), Omar Mascarell (Frankfurt) und Steven Skrzybski (Union Berlin) glaubt sich Schalke gut aufgestellt, um den Abschied von drei Profis (Goretzka, Meyer, Pjaca) aufzufangen. Tedesco sieht seine Wünsche auf dem Transfermarkt zunächst als erfüllt an und ist überzeugt, dass das neue Quintett perfekt zu Schalke passt: „Als diese Spieler von Schalke gehört haben, haben sie sofort ein Leuchten in den Augen bekommen.“
Auch interessant
Soll heißen: Alles gute Jungs, die nicht lange überlegen mussten, als Schalke bei ihnen angeklopft hat.
Vier von ihnen waren am Sonntag schon dabei und stürzten sich ins königsblaue Trainings-Treiben – nur Senegals WM-Spieler Salif Sané weilte noch im Urlaub. Die anderen waren begeistert von der Kulisse mit rund 3000 Fans – „so etwas habe ich noch nie erlebt“, staunte zum Beispiel der bisherige Mainzer Suat Serdar, der als entwicklungsfähiger Mittelfeldspieler eines Tages in die Rolle von Leon Goretzka hineinwachsen soll.
Serdar der teuerste Neuzugang
Der 21 Jahre alte Serdar ist mit einer Ablösesumme von elf Millionen Euro Schalkes teuerster Zugang. Mascarell (zehn Millionen Euro), Sané (sieben Millionen) und Skrzybski (3,5 Millionen) kamen ebenfalls für viel Geld, nur Uth war ablösefrei. Insgesamt lässt sich der Verein die Verstärkung des Kaders also rund 31,5 Millionen Euro kosten – Geld, das durch die Champions-League-Teilnahme hereingekommen ist. Zumindest finanziell geht die Rechnung auf.
Auch interessant
Weil Schalke früh geplant hat, ist Tedesco nun in der glücklichen Lage, mit den Neuzugängen vom ersten Trainingstag an arbeiten zu können – das erleichtert die Integration. Damit will er jetzt auf dem aufbauen, was er in der vergangenen Saison begonnen hat: „Wir haben im letzten Jahr eine gute Grundlage gelegt“, sagt er, „mit dieser Grundlage gilt es nun, eine Entwicklung zu vollziehen.“ Das ist sein Saisonziel – eine konkrete Platzierung als Ziel auszugeben, macht für Tedesco weiter wenig Sinn. Wenn die Entwicklung zu sehen sei, „kommen die Ergebnisse zwangsläufig“, glaubt der Trainer – in der vergangenen Saison ist Schalke damit gut gefahren.
Eine so frühe Kaderplanung hatte Heidel noch nicht oft
Dass die Kaderplanung zum Start in die Saisonvorbereitung weitgehend abgeschlossen ist, hat Heidel in mehr als 25 Jahren als Manager auch noch nicht so oft erlebt – dabei hat die Transferzeit offiziell ja gerade erst begonnen. Bis zum Saisonstart kann allerdings noch jede Menge passieren: Verletzungen, unmoralische Angebote, günstige Gelegenheiten. Deswegen lässt sich Heidel natürlich auch noch ein Transfer-Türchen offen und sagt lediglich: „Stand heute, war es das zunächst einmal. Aber wir schauen uns weiter um, ohne dass jedoch in den nächsten Tagen etwas ansteht.“
Kann ja sein, dass sein Trainer zur Rechten irgendwann doch noch einen kleinen Wunsch hat...