Gelsenkirchen. Schalke-Manager Christian Heidel sieht kein Attraktivitätsproblem für die Bundesliga. Er ruft nicht zum Angriff auf die Bayern auf, äußert aber Selbstkritik.
Manager Christian Heidel vom FC Schalke 04 sieht trotz einiger Warnzeichen kein grundsätzliches Attraktivitätsproblem in der Fußball-Bundesliga. "Wenn wir auf Schalke in der Arena auch nur das Licht anmachen, ist die Bude voll", sagte Heidel in einem Interview mit dem "Sportbuzzer": "Und selbst wenn Bayern München in den kommenden 20 Jahren stets Meister werden sollte, gibt es immer noch genug interessante Entscheidungen in einer Saison. Ich glaube, dass die Begeisterung für den Fußball ungebrochen ist."
Heidel sieht Schalke nicht vor Bayern
Allerdings mahnte Heidel auch. "Trotzdem aber müssen wir alle darauf achten, dass der Fußball und nicht das Drumherum immer im Mittelpunkt steht. Ganz besonders hier auf Schalke", sagte er: "Es stimmt, dass die Bundesliga in den vergangenen zehn Jahren in der absoluten Spitze - mit Ausnahme der beiden Meisterschaften des BVB - keine besondere Dramatik mehr aufzuweisen hatte. Damit müssen wir uns zwar nicht abfinden. Aber wir müssen so realistisch sein, dass es sehr schwierig werden wird, daran kurzfristig etwas ändern zu können."
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Deshalb ruft der Manager des Vizemeisters für die kommende Saison auch nicht zum Angriff auf Serienmeister FC Bayern München aus. "Selbstverständlich wollen wir in der kommenden Saison eine weitere Entwicklungsstufe nehmen", erklärte Heidel: "Das bedeutet aber nicht, dass nach Platz zwei zwingend Platz eins kommen muss." Niemand müsse "Angst haben, dass wir die Bodenhaftung verlieren und glauben, in der kommenden Saison um die Meisterschaft mitspielen zu können."
Heidel zeigt sich in Sachen Weinzierl selbstkritisch
Rückblickend gestand Heidel, der nun in seine dritte Saison auf Schalke geht, noch einmal bei der Verpflichtung von Markus Weinzierl im Sommer 2016 einen Fehler gemacht zu haben. Er sagte: „Ich kannte weder die Mannschaft noch die Strömungen innerhalb des Klubs. Und auch den Trainer, den ich mitgebracht hatte, kannte ich nicht sonderlich gut. Also musste ich mir im Nachhinein eingestehen: ,Das hat nicht gepasst!'“ Das "Gebilde Trainer - Mannschaft - Manager" sei nicht optimal gewesen. „Ich selbst habe damals unterschätzt, was auf Schalke alles auf mich zukommen würde“, gestand Heidel. Mit Weinzierl als Trainer war Schalke auf Platz 17 abgerutscht. (dpa)