Gelsenkirchen. . Schalkes Mittelfeldspieler verpasst das Saisonfinale wegen einer Roten Karte. Trotzdem hat er in den letzten Wochen viele Pluspunkte gesammelt.

Es bleibt dabei: Für Schalkes Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb ist die Saison 2017/2018 gelaufen. Nach der roten Karte im Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:1) hatten die Königsblauen bis zum Donnerstag Mittag überlegt, ob sie Berufung einlegen.

Wegen der Gefahr, dass die Sperre bei genauer Prüfung der Situation (Bentaleb hatte Gladbachs Lars Stindl mit der Hand im Gesicht berührt) möglicherweise auch erhöht worden und mit in die kommende Saison transportiert worden wäre, sah Schalke von einer Berufung ab.

Für Heidel war es nur „unsportlich“

„Ich habe es auch schon mal erlebt, dass eine Sperre nach Berufung erhöht wurde“, so Manager Christian Heidel, der mit einem schelmischen Lächeln nachschob: „Für mich war es eine Unsportlichkeit. Eine Tätlichkeit muss wehtun.“

Der DFB teilte auf seiner Homepage mit, dass Bentaleb „wegen einer Tätlichkeit gegen den Gegner in einem leichteren Fall nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen der Lizenzligen belegt“ wurde.

Einfacher ausgedrückt: Mönchengladbachs Stindl lief aggressiv auf Bentaleb zu, woraufhin sich der Schalker mit seinem „Handstreich“ wehrte. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte Bentaleb zunächst Gelb. Auf Hinweis seines Assistenten zückte der Unparteiische kurz darauf die rote Karte.

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Ohne Bentaleb in Augsburg und gegen Frankfurt

Bentaleb kann jetzt bei Schalkes Jagd nach dem letzten erforderlichen Punkt zum Erreichen der Champions League nicht mehr mithelfen. Sowohl in Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker) als auch gegen Frankfurt (Samstag, 12. Mai, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker) muss Bentaleb zusehen. Dabei hätte der Tabellenzweite seinen formverbesserten Mittelfeld-Abräumer gerade nach der Suspendierung von Sechser Max Meyer gut gebrauchen können. „Zwischendurch sind wir an Nabil schon etwas verzweifelt, aber mittlerweile ist zu einem sehr zuverlässigen Spieler geworden“, stellt Christian Heidel fest.

Im Herbst/Winter hatte das noch anders ausgesehen. Bentaleb, der im Winter-Trainingslager im spanischen Benidorm noch feurig über den Konkurrenzkampf gesprochen hatte, ließ es in den Übungseinheiten geruhsam angehen, zeigte sich bei Kritik uneinsichtig. Die Folge: Statt im 18er-Kader zu stehen, musste der ehemalige Tottenham-Jungstar gegen Hannover (1:1), Bayern (1:2) und Hoffenheim (2:1) auf der Tribüne sitzen. Ab März setzte beim Elfmeter-Spezialisten ein Aha-Effekt ein. Bentaleb präsentierte sich als Teamplayer, minimierte das Risiko und rückte wieder in die Stammelf.

„Es gibt Leute, die sagen: Nabil hat verstanden. Und dann gibt es andere Leute, die sagen: Jetzt fehlt das Spielerische. Nabil findet immer mehr die nötige Balance“, sagt Heidel und ist überzeugt: „Wenn Nabil die Sicherheit gefunden hat, dann kommt auch der spielerische Aspekt wieder. Ich finde, dass er auf der zentralen defensiven Position auf einem prima Weg ist.“

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So hat es Nabil Bentaleb trotz seiner ärgerlichen Rot-Sperre, die ihm das Saisonfinale verbaut, bei Schalke auf die Gewinner-Seite geschafft. Spekulationen über einen vorzeitigen Verkauf des Algeriers sind komplett vom Tisch. Heidel: „Domenico Tedesco hat immer gesagt, dass er Nabil hinbekommt.“