Köln. Nach dem 2:2 beim 1. FC Köln wurde über Ralf Fährmanns Rolle bei den Gegentreffern diskutiert. Der Torwart des FC Schalke 04 erläuterte die Szenen ausführlich.
Als Ralf Fährmann nach dem Abpfiff Schalkes Manager Christian Heidel auf dem Rasen traf, zeichnete er mit den Händen eine Zick-Zack-Flugkurve nach: Es ging um den Flatterball des Kölners Marcel Risse zum 2:2-Ausgleich. Heidel kennt diese krummen Bälle des Kölner Fußballers, weil er Risse zu gemeinsamen Zeiten in Mainz in seinem Team hatte. Er weiß, wie eklig diese Schüsse für einen Torwart sein können.
Fährmann bekam Risses Schuss in der 83. Minute nicht mehr zu fassen - ein Torwart-Fehler? So weit wollte Schalkes Nummer eins nicht gehen. “Flattertore sehen immer ein bisschen blöd aus”, sagte er: “Ich bin sehr selbstkritisch. In dieser Szene habe ich alles versucht und ihn nicht halten können.”
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"Der Ball ändert vier-, fünfmal die Flugrichtung"
Seine Erklärung war die Flugkurve des Balles, die nicht zu berechnen sei - deswegen hatte Fährmann auch gehofft, dass Leon Goretzka den Freistoß würde blocken können, aber das gelang nicht. Schalkes Keeper beschrieb die Szene so: “Der Ball ändert vier-, fünfmal die Flugrichtung, aus meiner Sicht geht er erst nach rechts, dann nach rechts oben, dann auf einmal nach links unten. Ich mache den Schritt rüber, weil ich versuche, den Körper dahinter zu bringen. Sicher halten kann man so einen Ball eh nicht, ich wollte ihn einfach abwehren, und dann hat er die Flugbahn nochmal nach links geändert, und da bin ich nicht mehr hingekommen, zumal ich auch noch ein bisschen weggerutscht bin.”
Auf das Wegrutschen wollte Fährmann es aber nicht schieben (“Ich weiß nicht, ob ich ihn halte, wenn ich nicht wegrutsche”). Er zuckte mit den Schultern und sagte, dass so ein krummes Ding nur mit Glück abzuwehren sei: “Manchmal hat man ein bisschen mehr Glück, da kommt der Ball fünf Zentimeter weiter zur Handfläche hin, und dann hält man so einen Ball - jetzt ist er leider drin gewesen. Da gibt es keine Torwart-Regel, wie man solche Bälle hält.”
Diskutiert wurde auch über Fährmanns Rolle beim ersten Kölner Tor durch Leonardo Bittencourt, als der Ball ins kurze Eck ging. Früher hat man gesagt, dass die kurze Ecke in solchen Fällen die Torwart-Ecke ist, doch Schalkes Keeper stellte fest, dass dies eine veraltete Sichtweise sei: “Die Rückpassregel gibt es auch nicht mehr...” Er habe in dieser Szene versucht, den Raum zum Pfosten zuzumachen, “und ich glaube, es war auch alles zu - bis auf eine kleine Lücke, und da geht der Ball durch.” Fährmann hatte nur zwei Erklärungen, dass dieser Ball ins kurze Eck ging: “Wenn der Spieler das so wollte, dann hat er es gut gemacht”, sagte er. Ansonsten würde gelten: “Glücklich den Ball reingepölt.”
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Dass die Kölner einen 0:2-Rückstand aufholten, sei aber nicht mit Glück zu erklären, sondern mit Schalker Schwächen: “Wir hätten das dritte, vierte oder fünfte Tor machen können. Das haben wir nicht gemacht und deswegen wurden wir dann auch zurecht bestraft. “