Essen. Am Samstag kann der FC Bayern München den 28. Meistertitel perfekt machen - spannend ist die Bundesliga ist erst darunter. Ein Kommentar.

Wann immer Bayern München sich in Bedrängnis fühlt (und dazu bedarf es wirklich nicht viel), schaltet der größte und umsatzstärkste Verein im Land auf Angriffsmodus. Ganz wie bei Star Wars: Das Imperium schlägt zurück.

Genüsslich erzählt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge von der Situation in der Hinrunde. Fünf Punkte hinter Dortmund, Gerüchte um Trainer Carlo Ancelotti, Abgesänge auf Bayern — sofort schickte er Jupp Heynckes auf die Kommandobrücke. Heute: 18 Punkte Vorsprung. Besiegt du bist.

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Es sollte also niemand annehmen, dass aus der Absage von ­Trainer Thomas Tuchel irgendein Selbstzweifel erwachsen könnte. Die Bayern hätten nicht vier Sterne für 27 Meisterschaften gesammelt, wenn ihnen ein junger Trainer gefährlich werden könnte. Es ist eher so: Schon die kleinste Unebenheit auf dem Weg zu Titeln setzt Kräfte frei, die anderswo nicht vorhanden sind oder dort nicht gebändigt werden können. Bayern ist ein Schlachtschiff. Manchmal rumpelt was. Kippen kann da nichts.

FC Bayern kann den 28. Titel perfekt machen

Am Samstag könnte der 28. Meistertitel perfekt gemacht werden. Alles wie gehabt, die Jäger sind abgeschüttelt. Schalke und Dortmund streiten allein um die Jägermeisterschaft auf Platz 2. Das ist die bittere Wahrheit: Spannend ist die Bundesliga ab Bayern abwärts. Es tut deshalb gut, wenn eine Vereinsführung — in Schalke, Dortmund oder sonst wo — zumindest den Eindruck von Aufbegehren erweckt. Es wird die Bayern, siehe oben, nicht grundsätzlich stören. Aber: Hoffen du musst.