Gelsenkirchen. Ex-Stürmer zeigt sich von den Darbietungen der Königsblauen beeindruckt. Der Hunter sagt aber auch: Für den Erfolg muss der Verein investieren.
Wenn man so möchte, findet Klaas-Jan Huntelaar bei seinem aktuellen Arbeitgeber die gleichen Voraussetzungen vor wie bei seinem ehemaligen. Mit Ajax Amsterdam ist der 34-Jährige derzeit Zweiter in der niederländischen Eredivisie hinter der PSV Eindhoven. Sein Ex-Klub, der FC Schalke 04, wird in der Bundesliga derzeit ebenfalls auf Rang zwei geführt. Auch zur Überraschung Huntelaars: „Dass Schalke Zweiter ist, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt der Niederländer der Sportbild, „aus meiner Sicht hatten Dortmund und Leipzig vor der Saison Vorteile. Aber Schalke hat es bisher gut gemacht. Der neue Trainer Domenico Tedesco hat aus der Gruppe wieder eine richtige Einheit geformt, das sieht man an den Ergebnissen.“
Auch interessant
Und die stellt der Stürmer, der zwischen 2010 und 2017 in 240 Partien für die Königsblauen 126 Tore erzielt hat, auch klar über die Spielweise. Dass das Tedesco-Team für seine nicht immer attraktive, aber dennoch effiziente Spielweise kritisiert wird, lässt den Hunter kalt: „Am Ende geht es um das Ergebnis – das ist das Wichtigste. Aber als Stürmer ist es natürlich schwierig, wenn man vorne oft in Unterhalt ist.“ Huntelaar findet jedoch Gefallen daran, wie gut die Schalker Defensive steht.
Huntelaar sieht große Chance für den FC Schalke 04
Im aktuellen Aufschwung sieht Huntelaar eine große Chance für die Zukunft – die für die Gelsenkirchener allerdings Verpflichtungen mit sich brächte. „Schalke sollte sich nicht kleiner machen, als es ist. Es ist ein Riesenklub“, sagt Huntelaar. Aber: „Aus meiner Sicht gehört das Geld auch auf den Platz, ohne Harakiri zu gehen. Nur Geld auf dem Konto zu haben, bringt nichts. Man sollte in die Mannschaft investieren, was möglich ist.“
Auch interessant
Wenngleich die Situation heute nicht mehr mit der vor wenigen Jahren zu vergleichen ist, glaubt Huntelaar: „Große Spieler zu kriegen, war in der Vergangenheit möglich. Und es ist auch in der Zukunft möglich. Die Verantwortlichen müssen nur ein klares Konzept haben und Überzeugungsarbeit leisten. Denn es gibt weiter viele Top-Leute, die für Schalke spielen wollen.“
Ajax-Stürmer kann Wechsel von Goretzka zum FC Bayern nachvollziehen
Der Abgang von Leon Goretzka, nach dem mit Max Meyer zum Saison womöglich noch ein weiterer Leistungsträger S04 verlassen könnte, wiegt natürlich schwer beim Vorhaben, wieder zu einer namhaften Adresse in Fußball-Europa zu werden. „Für den Verein ist es schlecht, wenn Spieler lange für Schalke spielten und sie dann ablösefrei gehen. Auch wenn sie aus der Jugend kamen oder für eine relativ geringe Ablöse verpflichtet wurden, müsste der Klub mit ihnen Geld machen. Dann hätte Schalke auch wirtschaftlich etwas von ihnen gehabt, nicht nur sportlich“, sagt Huntelaar, der sich eine weitere Saison bei Ajax vorstellen kann. „Den Jungs kann man nichts vorwerfen, sie denken an ihre Karriere.“ (ab)