Gelsenkirchen. Schalke hat den ersten Heimsieg 2018 in der Bundesliga geschafft. Die Königsblauen besiegten Hoffenheim mit 2:1 - mussten am Ende aber zittern.
Erschöpft, aber glücklich genossen die Profis des FC Schalke 04 nach dem 2:1 (2:0)-Zittersieg über die TSG Hoffenheim den Beifall ihrer Fans. Minutenlang wurden Naldo & Co. nach dem knappen Heimerfolg über die Baden-Württemberger gefeiert. Dabei musste der Malocher-Klub in der siebenminütigen Nachspielzeit, die aus der Verletzung von Schiedsrichter-Assistent Robert Schröder (musste mit einem Bänderriss im linken Fuß aufgeben und durch den vierten Offiziellen Guido Kleve ersetzt werden) resultierte, noch einige bange Momente überstehen.
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„Insgesamt haben wir trotzdem gut gespielt, dabei aber viele Körner gelassen“, resümierte Trainer Domenico Tedesco und blickte bereits auf den Knaller am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen: „Wir müssen jetzt schnell regenerieren. Da wartet eine der besten Mannschaften der Bundesliga auf uns.“
Kehrer und Embolo brachten Schalke in Führung
Gegen Hoffenheim machte sich Schalke wieder einmal das Leben schwer. Nach der 2:0-Führung durch Thilo Kehrers Kopfball (11.) und Breel Embolos Schuss ins leere Tor (28.) verpassten es die Gastgeber in der zweiten Halbzeit, frühzeitig alles klar zu machen. Mehrere aussichtsreiche Kontersituationen wurden zu umständlich oder viel zu überhastet abgeschlossen, so dass Hoffenheim im Spiel blieb. Andrej Kramaric brachte die Kraichgauer mit seinem Kopfball noch einmal heran (78.). TSG-Kapitän Kevin Vogt, der sich vor dem zweiten Gegentor durch Embolo einen haarsträubenden Fehlpass vor dem eigenen Strafraum erlaubt hatte, stellte fest: „Wenn das Spiel zehn Minuten länger gedauert hätte, wären wir vielleicht noch komplett rangekommen. Aber unter dem Strich war es zu wenig, um auf Schalke einen Punkt mitzunehmen.“ Die Erklärung lieferte Vogt gleich hinterher. „Wir hatten eigentlich Rückenwind, aber Schalke war sehr giftig. Was die Emotionen angeht, haben wir die erste Halbzeit verschlafen. Nach dem Wechsel hatten wir die nötigen Emotionen, die du auf Schalke brauchst. Nach unserem Anschlusstor waren die Schalker angeknockt.“ Aber sie fielen nicht. „Gegen Ende hat der Gegner auf 4-3-3 umgestellt. Wir haben uns daher wie schon zuletzt in München im 5-2-1-2 formiert, um auf Außen mutig und hoch zu verteidigen. Das ist am Ende aber nicht gut gelungen, weil wir zu zögerlich waren“, stellte Tedesco fest.
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Sein Kollege Julian Nagelsmann bilanzierte: „Nach der Pause kamen wir besser ins Spiel. Der Druck hat in der Schlussphase gestimmt. Aber wenn man eine halbe Stunde beim Auswärtsspiel nicht so präsent ist, dann darf man nicht traurig sein, ohne Punkte nach Hause zu fahren.“ Nagelsmann legte den Finger in die Wunde. „Das Spiel haben wir in der ersten halben Stunde verloren. Da waren wir sehr schläfrig, hatten viel zu große Distanz zwischen unseren Ketten und haben zu langsam verlagert. Insgesamt haben wir in der Anfangsphase zu viele Fouls begangen.“
Während die Hoffenheimer nach der verpassten Gelegenheit, mit Konkurrent Schalke punktemäßig gleich zu ziehen, geknickt Richtung Mannschaftsbus schlichen, zeigten sich die Königsblauen selbstkritisch. „Unser Ziel muss es sein, nach einem 2:0-Vorsprung auch das dritte Tor zu erzielen. Dieser Killerinstinkt fehlt uns noch“, meinte Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf, der seinen Vertrag vor dem Hoffenheim-Spiel vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert hatte. Dass Schalke zum Schluss noch ins Schwimmen kam, dafür hatte Schöpf eine Erklärung. „Nach einem gegnerischen Anschlusstor ist es immer schwierig. Hoffenheim hat die zweite Luft bekommen, aber Naldo, Thilo Kehrer und Matija Nastasic haben hinten fast alle Kopfballduelle gewonnen.“ So reichte es am Ende doch zum knappen Dreier, der die Königsblauen nach zwei Niederlagen gegen Bremen und Bayern wieder zurück auf Kurs bringt. Schöpf: „Die Tabelle ist wahnsinnig eng, aber wir sind unheimlich froh über den Dreier. Das waren drei Big Points, die uns richtig gut tun.“
So spielten Schalke 04 und 1899 Hoffenheim
Schalke: Fährmann - Kehrer, Naldo, Nastasic - Schöpf (90.+6 Oczipka), Caligiuri - Stambouli, Goretzka - Embolo (83. Harit), di Santo (75. Pjaca) - Burgstaller. Trainer: Tedesco
Hoffenheim: Baumann - Bicakcic (58. Zulj), Vogt, Hübner - Kaderabek, N. Schulz (52. Zuber) - Grillitsch, Amiri (67. Rupp), Kramaric - Uth, Szalai. Trainer: Nagelsmann
Schiedsrichter: Brand (Unterspiesheim)
Tore: 1:0 Kehrer (11.), 2:0 Embolo (28.), 2:1 Kramaric (78.).