Gelsenkirchen. Schalke hatte 1899 Hoffenheim lange Zeit im Griff, gewann aber nur 2:1. Ohne Bentaleb, bei dem Trainer Tedesco Härte zeigt. Ein Kommentar.
Das war ein ganz wichtiger Sieg für den FC Schalke 04. Der Heimerfolg gegen die TSG Hoffenheim gibt den Königsblauen nach den beiden überflüssigen Niederlagen gegen Bremen und in München (ja, auch dort!) Hoffnung und Mut zurück. Und Selbstbewusstsein wird nicht schaden können am nächsten Wochenende im schweren Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen.
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In der ersten Halbzeit spielten die Schalker am Samstagabend genauso entschlossen wie eine Woche zuvor bei den Bayern. Sie gingen früh vorne drauf, ließen die Hoffenheimer nicht zur Entfaltung kommen und waren selbst immer wieder gefährlich. Und sie ließen sich auch nicht aus dem Rhythmus bringen, als ihnen das vermeintliche 2:0, der im Raúl-Stil zelebrierte Lupfer von Breel Embolo, wegen Abseitsstellung nachträglich vom Video-Assistenten aberkannt wurde. Das hätte übrigens schneller geklärt sein können, wenn der Schiedsrichter-Assistent, der wenige Meter neben Embolo stand, mal etwas genauer hingeschaut hätte.
Nabil Bentaleb fehlte im Schalke-Aufgebot
Verärgert war Trainer Domenico Tedesco in der zweiten Halbzeit zu Recht, als er wieder einmal mit ansehen musste, dass schnelle Konter nicht sauber zu Ende gespielt wurden. Das ist eine Schalker Krankheit in dieser Saison, die scheinbar nicht auszurotten ist. Und statt dann 3:0 zu führen, ließen die Schalker in der 78. Minute den Anschlusstreffer zu und brachten sich selbst in die unangenehme Lage, in der Schlussphase doch noch zittern zu müssen. Obwohl die Königsblauen doch zuvor das ganze Spiel bestimmt und den Gegner gut im Griff hatten.
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Es bleibt dabei: Die Schalker spielen zwar in der Spitzengruppe mit, aber nicht wie eine Spitzenmannschaft. Sie müssen sich jeden Erfolg bis zur letzten Minute erkämpfen und erarbeiten. Das Gute ist: Trainer Tedesco weiß das auch und sagt das auch. Auf diese Weise kommt erst gar keiner auf den Gedanken abzuheben.
Und wenn doch mal einer meint, er sei ein Großer, Größer gar als die Gruppe, dann ergeht es ihm wie Nabil Bentaleb. Der Algerier stand erneut nicht im Aufgebot, obwohl der defensive Mittelfeldspieler Max Meyer gesperrt war. Bentaleb ist sauer, wenn er nicht spielt, und zeigt das dann auch im Training. Dass Tedesco knallhart bleibt und durchgreift, obwohl er eigentlich Verwendung für den Techniker hätte, spricht für den Trainer. Die Nichtberücksichtigung Bentalebs war das richtige Signal an die gesamte Mannschaft. Wenn Schalke in dieser Saison eines nicht gebrauchen kann, dann ist es Egoismus, der den Teamgeist gefährden könnte.