Gelsenkirchen. Auf Schalke geht vor dem DFB-Pokalspiel gegen Wolfsburg die Angst vor einem Abwärtstrend um. Elfmeter ließ Tedesco ím Vorfeld nicht trainieren.

Mittwochabend geht es für Schalke 04 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bundesliga-Konkurrent VfL Wolfsburg (20.45 Uhr/ARD) nicht nur ums Weiterkommen, sondern auch darum, sportlich wieder in die Spur zu kommen. In den bisherigen vier Pflichtspielen im neuen Jahr holte Schalke nur einen Sieg – 2:0 bei Aufsteiger VfB Stuttgart. Gegen RB Leipzig (1:3) und Werder Bremen (1:2) setzte es Niederlagen. Außerdem gab es ein unbefriedigendes 1:1 gegen Hannover 96. Die nackten Zahlen waren schon mal deutlich besser.

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Trainer Domenico Tedesco gibt sich nach außen gelassen, aber auch selbstkritisch. „Das Spiel gegen Bremen hat mich in der ersten Halbzeit nicht vom Hocker gerissen. Das sprechen wir offen an. Es ist der erste Schritt zur Besserung“, findet Tedesco. Grundsätzlich hält der Deutsch-Italiener nichts davon, alles sofort in Frage zu stellen. „Wir waren nicht zu euphorisch, als wir lange ungeschlagen geblieben und Tabellenzweiter gewesen sind. Wir wissen die Situation realistisch einzuschätzen. Das gilt auch für jetzt“, sagt Tedesco. Dass er sich mit Schalke nach nur vier Punkten aus den ersten vier Rückrunden-Begegnungen auf dem absteigenden Ast befindet, will er so nicht stehen lassen. „Mit drei Zählern aus dem Bremen-Spiel wären wir im Soll gewesen. Jetzt verlierst du einmal und alles so schlecht sein. Das geht mir ein bisschen zu schnell“, sagt Tedesco.

Heidel redet gegen die Negativspirale an

Aber auch ihm ist bewusst, dass sich Schalke 04 genau in der Mitte einer kniffligen Woche befindet. Erst gegen Wolfsburg, dann am kommenden Samstag (18.30 Uhr) bei Spitzenreiter FC Bayern. Aufbaugegner heißen anders. „Wolfsburg ist auf jeden Fall ein wichtiges Spiel, weil wir uns selbst den Druck machen“, sagt Tedesco. Wie stabil ist Schalke? Sportvorstand Christian Heidel: „Die Frage, ob es einen Knacks gibt, kann man nach jeder einzelnen Niederlage stellen.“ Heidel wurde vor dem Pokal-Viertelfinale mehrfach auf einen drohende Negativspirale angesprochen. „Die Frage, was ist, wenn man im Pokal ausscheidet und in München verliert, habe ich öfter gehört. Das ist so diese Grundeinstellung. Es gibt Schreckens-Szenarien, was passiert, wenn wir fünfmal verlieren? Wir wollen das nächste Spiel gewinnen. Deswegen muss man sich davon lösen“, sagt Heidel.

Das Duell mit den Niedersachsen, bei denen Heidels Freund Martin Schmidt als Trainer auf der Bank sitzt, stuft der Manager als „50:50-Spiel“ ein. „So Partien sind immer eng“, sagt Heidel, „trotzdem juckt es bei jedem. Ich war einmal mit Mainz im Halbfinale und war nach dem Ausscheiden vier Tage zu Tode betrübt, weil ich mit meinem Verein die Hoffnung hatte, in Berlin dabei zu sein.“ Extra-Motivation ist nicht erforderlich. Heidel: „Der Pokal ist etwas Besonderes für jeden Fußballer. Das wird unseren Jungs auch im Kopf herumgehen. Leider werden sich die Wolfsburger darin nicht unterscheiden.“

Auch für Domenico Tedesco bedeutet die Möglichkeit, mit Schalke ins Halbfinale einzuziehen, etwas Großes. „Ich habe viel Lust und sehr viel Hunger auf das Spiel. Wir möchten unter die besten vier Mannschaften. Das wäre eine Riesengeschichte. Ich brenne. Die Jungs brennen.“ Mit Hitze lässt sich ein aufkommender frostiger Negativ-Trend vermutlich am besten bekämpfen.

Kein Elfmeterschießen geübt

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Tedesco hat vor dem Pokal-Viertelfinale kein Elfmeterschießen trainieren lassen. „Wenn ich ehrlich bin, machen das die Spieler schon alleine mit dem Elfmeter-Üben“, so Tedesco. Mit Leon Goretzka (2), Nabil Bentaleb (2) Amine Harit, Franco Di Santo und Daniel Caligiuri verwandelten fünf verschiedene Spieler im Saisonverlauf insgesamt sieben Elfmeter für Schalke.

Die voraussichtliche Aufstellung:

Fährmann – Kehrer, Naldo, Nastasic – Meyer – Caligiuri, Oczipka – Harit, Goretzka – Burgstaller, Pjaca.