Gelsenkirchen. . Der Schalker Jahrhundert-Trainer bekräftigt bei einem Fantreffen seine Kandidatur. Die Amtszeit von Wiese und Horn läuft im Sommer aus.

Schalkes nächstes Aufsichtsrats-Mitglied steht schon parat, noch bevor sich die Vereinsgremien oder die Mitgliederversammlung überhaupt mit der Personalie befasst haben. Denn Huub Stevens macht offenbar ernst bei seinem Vorhaben, bei der kommenden Jahreshauptversammlung für das Schalker Kontrollgremium zu kandidieren. Sollte es soweit kommen, besteht so gut wie kein Zweifel, dass Stevens dann auch gewählt wird: Zu beliebt ist der Jahrhunderttrainer immer noch auf Schalke.

Initiative kam von Tönnies

Stevens trägt sich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, sich für den Aufsichtsrat zu bewerben. Die Initiative dazu kam von Vereinschef Clemens Tönnies, der seinen alten Spezi Stevens als sportlichen Ratgeber schätzt. Vor dem Eurofighter-Jubiläum im vergangenen Mai machte er Stevens sogar öffentlich Avancen: „Wir sind im Gespräch und setzen uns zusammen, wie wir Huub einbinden können.“ Die Antwort von Stevens darauf: „Warum nicht?“

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Bei einem Fantreffen in Wettringen bestätigte Stevens nun am Montagabend seine Kandidatur, wenngleich er darauf hinwies, dass der Schalker Wahlausschuss ihn zuvor natürlich erst zur Wahl zulassen muss – eine reine Formsache. Der 64 Jahre alte Niederländer hat seine Trainer-Karriere nach seinem Ausscheiden vor knapp zwei Jahren in Hoffenheim beendet. Als Aufsichtsrat müsste er allerdings ehrenamtlich für Schalke tätig sein. Und wichtig ist ihm, dass er in dem neuen Amt auch etwas zu sagen hat. Unter dieser Voraussetzung hatte er bereits zuvor erklärt: „Ich will das tun.“

Amtszeit von Wiese und Horn läuft aus

Schalke hat die kommende Mitgliederversammlung, bei der Stevens gekürt werden kann, noch nicht terminiert, voraussichtlich wird sie wieder Ende Juni in der Arena stattfinden. Dann läuft auch die dreijährige Amtszeit der bisherigen Aufsichtsräte Thomas Wiese und Andreas Horn ab – ob die beiden erneut antreten, ist noch nicht bekannt. Horn ist nach seiner juristischen Auseinandersetzung mit Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies noch bis Anfang März suspendiert und darf so lange auch nicht an den Sitzungen des Kontrollgremiums teilnehmen. Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung ist die Sperre aber abgelaufen.

Nicht der einzige Bewerber

Stevens ist nicht der einzige Bewerber, der neu in den Aufsichtsrat möchte: Nach WAZ-Informationen plant auch ein hochrangiger Banker aus dem nahen Gelsenkirchener Umfeld seine Kandidatur. Wer letztlich zur Wahl zugelassen wird, entscheidet der Wahlausschuss: Für Wiese oder Horn würde das genauso gelten wie für Stevens. Aber kein Schalker wird daran zweifeln, dass der Jahrhunderttrainer auch gewählt wird, wenn er seine Kandidatur durchzieht. S04-Ikone Olaf Thon hatte schon vor geraumer Zeit gesagt: „Huub möchte gerne bei Schalke mitmachen. Clemens Tönnies hat ihm das angeboten. Und wenn zwei Ja sagen, dann spricht einiges dafür.“

Und die Gelegenheit in diesem Jahr ist günstig: Würde Stevens noch ein Jahr bis zur Versammlung 2019 warten, müsste er gegen Tönnies antreten, dessen Amtszeit dann ausläuft...