München/Gelsenkirchen. . Rekordnationalspieler Lothar Matthäus attestiert Bayern Münchens Zugang Leon Goretzka ein tadelloses Verhalten bei den Königsblauen.
Bei den Schalker Fans erntete er weniger Zustimmung, bei Lothar Matthäus dagegen trifft Leon Goretzka mit seiner Entscheidung, die Königsblauen im kommenden Sommer in Richtung Bayern München zu verlassen, auf Verständnis.
Matthäus über Goretzka: "Fast jeder hätte das Bayern-Angebot angenommen"
„Ich denke, fast jeder Spieler hätte das Bayern-Angebot angenommen“, sagt der deutsche Fußnall-Rekordnationalspieler in seiner Kolumne bei Sky, „bei allem Respekt vor dem tollen Verein Schalke 04, aber Titel sind dort dann doch eher die Ausnahme.“ Die Erfolgsaussichten beim Rekordmeister seien ein klares Argument für den Wechsel: „Wir sind uns doch alle einig, dass Goretzka in den nächsten Jahren mit Bayern ein paar Mal Meister wird, den DFB-Pokal gewinnt und mit etwas Glück auch die Champions League.“ Schalkes „letzte Meisterschaft war in der Saison 1957/58, der letzte Pokalsieg 2010/11.
Natürlich wären die Emotionen bei einem Titelgewinn auf Schalke anders. Die würden ja das Stadion abreißen, wenn sie Meister oder Pokalsieger wären“, sagt Matthäus. „In München gehört ein nationaler Titel zur Normalität. Er hätte mit Sicherheit in England oder Spanien noch mehr verdienen können, sich aber für die Bayern entschieden. Er kennt die Liga, und der Schritt ins Ausland wäre vielleicht doch zu früh gewesen.“
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Schalkes Verantwortliche müssten sich nicht grämen, sie hätten alle Anstrengungen unternommen, um den Nationalspieler zu behalten, „dem Verein um Tönnies und Heidel kann man überhaupt keinen Vorwurf machen“. Leon Goretzka jedoch auch nicht, erklärt Matthäus: „Viele Ex-Stars haben Schalke verlassen, obwohl sie noch einen laufenden Vertrag hatten. Goretzka geht erst, nachdem sein Kontrakt ausläuft. Das ist total anständig. Die Fans sollten bei all ihrer Enttäuschung für diesen Wechsel nicht vergessen: Goretzka hat sich in seiner Zeit auf Schalke vorbildlich verhalten. Er hat traumhaften Fußball gespielt und wird das auch noch in den nächsten vier Monaten tun. Mit der Unterstützung von Fans, Klub und Mannschaft kann er jetzt dazu beitragen, die großen Schalker Ziele zu erreichen.“
Ob vielleicht schon bald sogar Matthäus‘ Prognose eintrifft, wird spannend zu beobachten sein: „Spätestens wenn Leon das nächste wichtige Siegtor erzielt, ist der Frust vergessen und sie jubeln ihm wieder zu.“ (ab)