Gelsenkirchen. Schalke-Star Leon Goretzka wird zum FC Bayern München wechseln. Dafür wurde er am Sonntag von den Fans ausgepfiffen. Der Mittelfeldspieler wirkte gezeichnet.

Es war kein angenehmer Abend für Leon Goretzka (22). Zwei Tage nachdem er verkünden ließ, dass er im Sommer zum FC Bayern München wechseln wird, empfing ihn ein großer Teil der Schalker Fans mit Pfiffen und einem bösen Plakat. Die königsblaue Anhängerschaft nahm ihm den Abgang erwartungsgemäß übel. Als die Spieler zum Aufwärmprogramm den Rasen betraten, präsentierte der Fanklub "Ultras Gelsenkirchen" auf der Gegentribüne ein großes Transparent mit der Aufschrift "Weder Kohle noch Titel sind mehr als unser Verein! Wer das nicht schätzt, kann sich sofort verpissen." Ein eindeutiges Statement.

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Auch während des Spiels wurde der Nationalspieler bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen. Spurlos ging das am gebürtigen Bochumer, der beim 1:1 gegen Hannover 96 eine mäßige Leistung ablieferte, nicht vorbei. Das gab er nach dem Spiel im Sky-Interview zu: "Die Pfiffe tun weh", unterstrich Goretzka. "Es war eine besondere Situation. Ich habe damit gerechnet, dass viele Fans ihren Unmut äußern werden. Das kann ich nachvollziehen. Insgesamt war die Stimmung aber positiv und hatte keinen negativen Einfluss auf die Mannschaft. Es war alles im Rahmen."

Goretzka will seinen Vertrag erfüllen

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hatte am Freitag nicht ausgeschlossen, dass der 22-Jährige schon in diesem Winter zum Rekordmeister wechseln wird. "Wenn Rummenigge anruft, sprechen wir. Wir müssen gucken, was das Beste für Schalke 04 ist", sagte er. Trotz der wütenden Reaktionen der Fans will Goretzka seinen Vertrag in Gelsenkirchen erfüllen. Der Schalke-Star betont: "Für mich gibt es nur die Option Sommer. Das ist mein ganz klarer Plan. Ich möchte meine sportlichen Ziele mit Schalke erreichen. Ich bin sehr ambitioniert und werde mich bis zum Schluss für Schalke zerreißen."