Gelsenkirchen. Vor dem Heimspiel gegen Hannover wurde S04-Profi Leon Goretzka mit Pfiffen und einem bösen Banner empfangen. Er wechselt im Sommer zum FC Bayern.

Kühler Empfang für Leon Goretzka vor dem Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hannover 96: Viele S04-Fans nehmen dem Mittelfeldspieler den ablösefreien Wechsel zum FC Bayern München am Saisonende übel.

Als die Spieler zum Aufwärmprogramm den Rasen betraten, präsentierte der Fanklub „Ultras Gelsenkirchen“ auf der Gegentribüne ein großes Transparent mit der Aufschrift „Weder Kohle noch Titel sind mehr als unser Verein! Wer das nicht schätzt, kann sich sofort verpissen.“ Es gab Pfiffe gegen Goretzka, wenn er bei Werbespots auf dem Videowürfel eingeblendet wurde und wenn er beim Schusstraining an der Reihe war. Auch bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung gab es laute Pfiffe, als Goretzka angesagt wurde. Nach einer wochenlangen Verletzungspause hatte Trainer Domenico Tedesco Goretzka erstmals wieder für die Startelf nominiert. Die ersten Ballkontakte von Goretzka wurden ebenfalls mit Pfiffen begleitet.

Am Freitag hatten die Königsblauen den Wechsel verkündet. Gleichzeitig erklärte Sportvorstand Christian Heidel, dass sich Schalke und Goretzka im Mai 2017 bereits über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages einig war. Nachdem Goretzka mit der Nationalmannschaft einen erfolgreichen Confed Cup gespielt hatte, bat er um Aufschub - mit dem Hinweis, auch die sportliche Entwicklung auf Schalke abwarten zu wollen.

Tönnies befeuerte Goretzka-Diskussion

Am Sonntagvormittag befeuerte Schalke-Boss Clemens Tönnies die Goretzka-Diskussion in der Sky-Talkshow „Wontorra“. Er verriet seine ersten Gedanken, nachdem Goretzka den Wechsel verkündet hatte: „Er darf das Trikot von Schalke 04 nicht mehr tragen.“ Damit sprach er offenbar einigen Fans aus der Seele. Zudem drohte Tönnies Goretzka mit einer Rückrunde auf der Tribüne, wenn sich Pfiffe auf die Mannschaftsleistung auswirken würden.