Dortmund. Erst durfte er mit den Teamkollegen nicht zu den Fans, dann nicht in die Kabine. Leon Goretzka hat die Feierlichkeiten seiner Kollegen verpasst.

Schalkes Derby-Helden wollten, aber sie durften nicht. Leon Goretzka, Naldo & Co. wurden nach dem 4:4 im Derby bei Borussia Dortmund von einer BVB-Ordnerkette einige Meter vor dem feiernden Fanblock gestoppt. Auch Diskussionen halfen nicht, die Ordnerkette stand dicht zusammen und ließ die Profis zunächst nicht Richtung Zaun. Schalkes Fans reagierten erzürnt und machten ihren Unmut durch Pfiffe kund. Nach Informationen von RevierSport wollten die Dortmunder Ordner durch ihre Pufferzone verhindern, dass Schalkes Fans zum Jubeln ganz dicht an den Zaun kommen oder ihn vielleicht sogar im Überschwang der Gefühle überklettern.

Dopingprobe verhindert das Feiern

Leon Goretzka konnte das unten auf dem Rasen nicht ahnen und zeigte sich dementsprechend verwundert über die Vorkommnisse. „Es sind einige komische Dinge passiert“, formulierte es der 22-Jährige vorsichtig: „Erst durften wir nicht zu unseren Fans. Dann durfte ich nach Abpfiff nicht mit in die Kabine, sondern musste mich hier auf die Linie stellen, weil ich jetzt gleich zum Doping muss.“

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Goretzka war deswegen nicht dabei, als seine Teamkollegen ausgelassen durch die Umkleide tobten und immer wieder „Derbysieger, Derbysieger“ anstimmten. „Irgendwie weiß ich jetzt nicht, was ich davon halten soll. Aber wenn das die Regeln sind, dann sind das die Regeln - und dann gelten die auch für uns. Aber ich denke, da kann man schon ein Stück weit Menschlichkeit zeigen und mich zu der Mannschaft lassen“, so Goretzka. Immerhin konnte er nach der Dopingprobe mit einem euphorischen Gefühl Richtung Gelsenkirchen zurückfahren. Für Schalkes Fans hatte der Nationalspieler ein Extra-Lob parat. „Man muss auch noch mal ein Kompliment an die Fans machen, die alles rausgeholt haben, um uns irgendwie zu unterstützen, nach vorne zu peitschen. Der Rest ist dann irgendwie ein Stück weit Geschichte“, so Goretzka.