Gelsenkirchen. Die Vorfreude auf das Spiel in Dortmund wächst bei Domenico Tedesco von Tag zu Tag mehr. Es ist sein erstes Revierderby als Trainer des FC Schalke 04.

Bevor sich Domenico Tedesco den Fragen der Journalisten stellt, wird es laut im Medienzentrum in der Arena. Der Trainer schaut aufmerksam hin, als ein gut einminütiges Video eingespielt wird. „Derby ist die ganze Stadt“, ruft ein Fan, danach werden die besten Schalker Szenen aus den vergangenen Duellen gegen den BVB gezeigt. Der Volleyschuss von Ibrahim Afellay ist dabei, der Moment, als Marco Höger BVB-Keeper Roman Weidenfeller in die falsche Ecke schickt, auch der Knaller von Thilo Kehrer aus der vergangenen Saison. Tore, Grätschen und viele, viele Emotionen.

Szenen, die Tedesco, wenn überhaupt, nur aus dem Fernsehen kennen kann. Denn das 151. Revierderby am Samstagnachmittag, das um 15.30 Uhr im Signal-Iduna-Park angepfiffen wird, ist sein erstes als Trainer des FC Schalke 04. Die Vorfreude darauf wächst auch beim 32-Jährigen von Tag zu Tag mehr. „Fußball lebt von Emotionen, auf Schalke sowieso. Derbys sind etwas Schönes und Rivalität ist etwas Schönes“, sagt er.

Auch interessant

Trotz der Derby-Unerfahrenheit wisse er genau um die Bedeutung des Duells, in dem zweimal pro Saison die fußballerische Vorherrschaft im Revier bestimmt wird. „Ich habe die Derbys als Kind und Jugendlicher verfolgt. Da kam die Brisanz schon rüber. Ansonsten sind auf Schalke natürlich zahlreiche Leute unterwegs, die mir die Bedeutung bereits signalisiert haben“, sagt er. Vor allem die Fans.

Mit Arbeit und Akribie zum Erfolg

Seine Arbeit als Trainer sei vor dem Derby aber die gleiche. Tedesco erklärt, dass er im Vorfeld wie immer allein auf die Analyse des Gegners fokussiert ist. Da spielt es keine Rolle, ob der Mainz 05, HSV oder eben BVB heißt. „Wir konzentrieren uns auf das, was wir im Video sehen und nicht ums Drumherum“, sagt er.

Mit seinen Spielern bespricht er, wie sie das Spiel angehen sollen. Wie sie pressen sollen und wieviel Laufbereitschaft es braucht, um erfolgreich zu sein. „Wir besprechen die üblichen Themen und machen nichts Spezielles“, sagt Tedesco und weist auf die vergangenen Bundesligaspiele hin. Auf den 1:0-Sieg in Freiburg und das 2:0 am Sonntag auf Schalke gegen den Hamburger SV. „Diese Spiele haben wir mit ganz viel Arbeit und Akribie gewonnen. Das ist ein grundlegender Baustein für uns in jedem Bundesligaspiel.“ Tedesco stellt klar: „Würde ich vor dem Spiel gegen Dortmund sagen, die Vorbereitung wäre eine andere, hieße das ja im Umkehrschluss, dass wir sonst nicht zu 100 Prozent konzentriert sind.“

Auch interessant

Am Ende, sagt Tedesco, müsse man als Trainer in den Spiegel schauen können und sagen: „Ich habe alles für die Mannschaft und den Verein gegeben, auch im Training. Ich habe versucht, die Spieler zu entwickeln und die bestmögliche Mannschaft aufzustellen. Dann kannst du dir nie etwas vorwerfen. Egal, wie die Ergebnisse sind.“

Und egal, wie der Gegner heißt.