Gelsenkirchen. . Mit einer fantastischen Einzelaktion leitete Daniel Caligiuri den 2:0-Endstand gegen Hamburg ein. Den Strafstoß hätte er auch gerne geschossen.
Das Outfit von Daniel Caligiuri war schon außergewöhnlich. Nach dem 2:0-Sieg der Schalker gegen den Hamburger SV trug er zu seinen Badelatschen und der kurzen Hose eine dicke Winterjacke, als er in den Katakomben zum Spiel befragt wurde.
Aber was ist auf Schalke schon normal an einem Tag, an dem der Klub zum ersten Mal nach 911 Tagen in der Bundesliga-Tabelle vor Borussia Dortmund steht. An einem Tag, an dem sogar Franco Di Santo trifft. Das letzte Tor in der Bundesliga hatte der Stürmer vor anderthalb Jahren erzielt. Daniel Caligiuri war der erste Schalker, der Di Santo beglückwünschte. Als der Argentinier nach 17 Minuten einen Foulelfmeter verwandelte, folgte Caligiuri ihm fast bis zur Eckfahne, um ihn zu umarmen.
Dabei sagte der 29-Jährige nach dem Spiel, dass er den Elfmeter gerne selbst geschossen hätte. Es ging ein Raunen durch die Arena, als Di Santo den Ball auf den Elfmeterpunkt legte. Sogar Manager Christian Heidel sagte: „Wir waren alle überrascht, dass er sich die Kugel hinlegt.“ Auch Daniel Caligiuri. „Nein, es war nicht abgesprochen. Ich wollte auch schießen“, sagte er. „Franco war sich aber sicher, dass er das Ding reinhaut. So war es dann ja auch, deshalb war es gut so.“ Trainer Domenico Tedesco sieht das genauso: „Die Spieler, die sich sicher fühlen, sollen sich den Ball holen.“
Daniel Caligiuri leitet das 2:0 ein
Als Schalke nach 77 Minuten zum 2:0 traf, war Daniel Caligiuri dann der Gejagte. Der ehemaliger Wolfsburger hatte das Tor, das die Entscheidung bedeutete, zwar nicht erzielt, aber genial eingeleitet. Entsprechend stürzten sich seine Mitspieler auf ihn. Auf seiner rechten Seite setzte er zum Solo an, ließ zwei Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen und passte den Ball mit viel Übersicht auf Yevhen Konoplyanka, der auf Guido Burgstaller durchsteckte. Der österreichische Nationalspieler hatte keine Probleme, den Ball ins Tor zu schieben. „Ich bin kein langsamer Spieler. Ich habe die Lücke gesehen und versucht, sie gut auszunutzen. Das ist mir gut gelungen“, sagte Caligiuri und ergänzte: „Ich weiß aus Erfahrung, wie schwer es ist zu verteidigen, wenn ein Spieler mit Tempo kommt.“
Als Trainer Domenico Tedesco seine Mannschaft unmittelbar nach dem Abpfiff, so wie jedesmal, in Höhe des Mittelkreises versammelte, um den Spielern ein erstes Feedback zum Spiel zu geben, waren die Schalker Fans im Stadion mit ihren Gedanken schon nicht mehr bei der Partie gegen den HSV. Sie hatten schon in den Derbymodus geschaltet und probten einige Lieder. Außerdem stand es auf dem Videowürfel weiß auf blau: Schalke ist vor dem Revierderby am Samstag beim BVB Tabellenzweiter. Drei Punkte und drei Plätze vor dem Revierrivalen.
Daniel Caligiuri: „Wir freuen uns nur kurz darüber, denn ab Dienstag liegt unser Fokus nur noch auf dem Spiel gegen den BVB. Die Entwicklung ist gut, aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.“