Gelsenkirchen. . Domenico Tedesco schätzt Fabian Reeses unbändigen Willen und schenkt ihm das Vertrauen. Er soll auch in der Rückrunde für Schalke spielen
Obwohl Fabian Reese in dieser Saison erst in sechs Ligapartien zum Einsatz kam, obwohl er erst 64 Minuten gespielt hat, ist auch der 19-Jährige auf Schalke einer der Gewinner unter Trainer Domenico Tedesco. Der Stürmer, der in der Rückrunde der vergangenen Saison an den Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC ausgeliehen war, sollte eigentlich erneut ausgeliehen werden. Tedesco wollte sich aber zunächst von jedem Spieler selbst ein Bild machen – so auch von Fabian Reese.
Tedescos Urteil war gut, sogar sehr gut. Andere junge Spieler mussten gehen, Reese durfte bleiben. „Fabian hat eine großartige Mentalität und einen großen Hunger, sich zu entwickeln“, sagte Tedesco. „Er ist ein Spieler, der die meisten intensiven Läufe im Training macht, ein Mentalitätsmonster.“
Schon als Rechtsverteidiger gespielt
Fabian Reese muss lachen. „Ich selbst würde mich nicht so nennen, aber wenn mich der Trainer so nennt, dann passt das schon“, sagt er. „Wenn ich reingekommen bin, ging es ja in einigen Spielen auch darum, das Ergebnis zu halten. Da ist es meine Aufgabe, viele Sprints zu machen, die Gegner anzulaufen und mich zu zerreißen.“
Domenico Tedesco schätzt neben dem unbändigen Einsatz des U20-Nationalspielers auch die Vielseitigkeit. In einigen Vorbereitungsspielen hat der Trainer den Offensivspieler sogar als Rechtsverteidiger eingesetzt und war zufrieden mit ihm.
Das Thema Ausleihe ist deshalb wohl auch für den Winter vom Tisch. „Ich komme sehr gut mit dem Trainerteam klar. Wir reden viel miteinander und Stand heute ist es geplant, dass es auf Schalke weitergeht“, sagt Fabian Reese und ergänzt: „Irgendwann möchte ich dann natürlich mehr spielen, mal eine Halbzeit oder von Anfang an. Aber das geht ja manchmal schneller, als man selbst denkt.“
Norbert Elgert als wichtiger Lehrvater
Einen wesentlichen Anteil an Reeses Entwicklung hat auch Norbert Elgert. Der Schalker U19-Trainer formte Reese, der im Sommer 2013 aus der Jugend von Holstein Kiel kam, zwei Jahre in der A-Jugend. „Norbert Elgert hat mir viel mitgegeben in den zwei Jahren. Es war eine harte aber lehrreiche Zeit, die am Ende Früchte getragen hat. Ich schätze ihn sehr, spreche häufig mit ihm und frage ihn nach Rat“, sagt Fabian Reese, der als A-Jugendlicher schon sein Profidebüt feierte. Im November 2015 – ausgerechnet im Heimspiel gegen die Bayern.
Norbert Elgert verrät, dass es während der gemeinsamen Zeit in der U19 schon die eine oder andere klare Ansage gegeben hat. „Ich will als Trainer keinen Applaus. Ich habe Fabi mehrfach mitgeteilt, woran er noch arbeiten muss.“
Das halbe Jahr beim Karlsruher SC stuft Elgert trotz des bitteren Abstiegs in die 3. Liga als sehr wertvoll ein. „Der Weg über Karlsruhe war definitiv richtig für Fabi“, sagt der 60-Jährige und erklärt: „Der Weg, Profi zu werden, muss mit Schwierigkeiten und Rückschlägen verbunden sein. Sonst hältst du den Widerständen nicht Stand.“
Den Weg in den Profifußball hat Fabian Reese schon erfolgreich bestritten. An seinem Ziel angekommen ist der Schalker aber noch längst nicht.