Gelsenkirchen. Der Sportvorstand sieht für den 22 Jahre alten Nationalspieler die Chef-Rolle in Schalkes Zukunft vor. Neue Gespräche mit Max Meyer angekündigt.
Es ist etwas leiser um Leon Goretzka geworden, was aber selbstverständlich einzig und allein daran liegt, dass der Nationalspieler von Schalke 04 derzeit nicht mit der Mannschaft trainieren kann. Vermutlich genießt der 22-Jährige gerade die Ruhe sogar, zumindest aus einem Grund: Dann kann er nämlich nach guten Leistungen in Spielen nicht mehr die Frage gestellt bekommen, ob er schon eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft getroffen hat.
Dieser Frage sieht sich stattdessen gerade Christian Heidel ausgesetzt, der um eine Vertragsverlängerung über den Sommer 2018 hinaus bemüht ist. „Wir sind noch im Rennen“, sagte Schalkes Sportvorstand nun im Interview mit dem Kicker. „Leon muss das Gefühl bekommen, dass sich auf Schalke etwas entwickelt.“
Heidel: "Schalke badet nicht im Geld"
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Der FC Bayern, die Top-Klubs in Spanien und England – das Interesse der größten Vereine des Kontinents ist riesig, immer wieder ploppen neue Meldungen auf, wer sich die Dienste des Mittelfeldspielers gesichert haben will. „Es amüsiert mich“, sagt Heidel dazu, „jeden Tag ein neuer Klub. Bald haben wir sie alle durch.“
Heidel weiß natürlich, dass die Gelsenkirchener finanziell mit Europas Spitze nicht mithalten können. Deswegen hofft er, dass die sportliche Entwicklung – in der Bundesliga ist S04 gerade mit Borussia Dortmund (je 20) punktgleich – Goretzka zu einer Verlängerung bewegen kann. Die Qualifikation für die Champions League könnte da ein großes Plus sein. Heidel: „Das würde die Sache dramatisch vereinfachen. Nur können wir das derzeit nicht versprechen, und er wird sich nicht erst im Mai entscheiden. Schalke badet nicht im Geld, aber wir können Leon eine klare sportliche Perspektive aufzeigen.“
Heidel kündigt neue Gespräche mit Meyer an
Die beinhaltet auch Goretzkas Stellenwert bei den Königsblauen. Heidel: „Ich weiß, dass er sehr große Stücke auf den Trainer hält und merkt, dass Schalke 04 mit Tedesco besser wird. Ich habe ihm einmal gesagt: Du musst auf Schalke der Chef werden und irgendwann einmal als Mister Schalke gehen. Bei einem europäischen Top-Klub müsste auch Leon sich wahrscheinlich erst mal einreihen.“
Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit macht sich Schalkes Sportvorstand auch bei Max Meyer. Im Mai, als Markus Weinzierl noch Trainer in Gelsenkirchen war, hat der Mittelfeldspieler eine Offerte zur Verlängerung ausgeschlagen. Heidel kündigt neue Gespräche mit Meyer an, der seit dem Mai auch mehrmals betont hat, dass das abgelehnte Angebot nicht gleich seinen Abschied bedeuten würde. Heidel: „Er muss nach einer schwierigen Saison, in der er kein Stammspieler war, erst einmal ein Gefühl bekommen, wie es weitergeht. Wir werden uns sicher noch mal zusammensetzen.“ (ab)