Gelsenkirchen. Heimat-Urlaub in Spanien statt Trainingsgelände. Schalkes Plan: Am 1. Januar soll Insua beim Abflug ins Trainingslager nach Benidorm dabei sein.

Als Schalkes Mittelfeldspieler Max Meyer kürzlich wegen einer Grippe dick eingepackt ins Trainingszentrum huschte, wollte Trainer Domenico Tedesco den Genesungsprozess mit Fan-Unterstützung beschleunigen. Zu einer wartenden Anhängerin meinte der Trainer mit einem Augenzwinkern: „Kochen Sie doch mal eine Hühnersuppe.“

Tedesco weiß: Das Haus-Rezept aus Omas Küche greift häufig bei Erkältung und Fieber. Bei Abwehrspieler Pablo Insua wäre aber selbst mit der Hühnerbrühe nichts zu machen gewesen. Seine zunächst relativ harmlos wirkende fiebrige Erkrankung hatte von Tag zu Tag dramatischere Züge angenommen.

Nach einer Rippenfell-Entzündung war der 24-jährige Neuzugang dermaßen geschwächt, dass er Mitte Oktober ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Virus hatte sich auf den Herzbeutel ausgedehnt. Real Madrids Verteidiger Daniel Carvajal fiel mit der gleichen Erkrankung fünf Wochen aus, bevor er ins Training zurückkehrte. So weit ist Insua noch lange nicht.

Schalkes Profi wurde tagelang im Hospital behandelt und nahm während seiner Erkrankung acht Kilogramm Gewicht ab.

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„Jetzt gerade ist Pablo bei seiner Familie in Spanien, um auf andere Gedanken zu kommen“, sagt Schalkes Sportdirektor Axel Schuster. Die Königsblauen setzen auf den Embolo-Effekt!

„Bei Breel Embolo sind wir in der letzten Saison genauso verfahren, als er lange verletzt ausfiel. Irgendwann muss man auch mal etwas anderes sehen, einfach mal im Kreis der Familie und Freunde abschalten“, sagt Schuster.

Bei der Frust-Bekämpfung in seiner Heimatstadt La Coruna hat Insua wieder etwas Gewicht draufgepackt. Die Atlantikstadt ist für ihre Fischspezialitäten und das traditionelle Schmalzgebäck bekannt. „Wir können als Zwischenfazit festhalten, dass sich Pablos Genesung in die richtige Richtung entwickelt, Aber er darf jetzt nichts überstürzen.

Die richtige Richtung bedeutet bei ihm: "Es sind kleine Schritte“, verdeutlicht Schuster, der sich mit dem Spieler in regelmäßigem Austausch befindet.

Insua soll mit ins Schalke-Trainingslager

Noch eine Woche dauert die Ablenkungs-Tour von Pablo Insua. Danach wird er in Gelsenkirchen zurückerwartet. Ein Spiel wird der Verteidiger, der im Juli für 3,5 Millionen Euro von Deportivo La Coruna zum Malocher-Klub wechselte, bis zur Winterpause aber nicht mehr absolvieren. Zu groß ist der Rückstand, den er aufholen muss.

Schalkes Plan: Am 1. Januar soll Insua beim Abflug ins Trainingslager nach Benidorm dabei sein. Schuster: „Dann wäre Pablo an einem Punkt, an dem er wieder Lauftraining absolvieren könnte. Das Trainingslager in seiner Heimat Spanien, blauer Himmel, Sonne - das würde sicherlich mehr Spaß machen, als im trüben Winter von Deutschland zu arbeiten“, sagt Axel Schuster und macht dem Sorgenkind Mut. „Insua muss jetzt noch eineinhalb Monate durchhalten, bevor sich seine Perspektive bessert und er wieder seinem Job nachgehen kann. Das ist ein überschaubarer Zeitraum.“ Und 2018 soll dann endlich Insuas Zeit auf Schalke richtig beginnen.