Gelsenkirchen. . “Co“ Peter Perchtold hat auf Schalke Spaß an der Zusammenarbeit mit Trainer Domenico Tedesco: „Die Grundlage ist die menschliche Beziehung.“
Als Domenico Tedesco Anfang Juni auf Schalke als neuer Cheftrainer vorgestellt wurde, hatte er noch keinen Co-Trainer an seiner Seite. Tedesco erklärte, dass es diesbezüglich keine Eile gebe. „Es muss nicht nur unter fachlichen, sondern auch unter menschlichen Gesichtspunkten passen. Ein Co-Trainer ist bei mir kein Hütchenaufsteller“, stellte der 32-Jährige klar.
Es dauerte fast drei Wochen, bis Schalke Vollzug meldete und Peter Perchtold als neuen Trainerassistenten vorstellte. Tedesco sprach von intensiven Gesprächen und davon, dass er letztlich nicht lange gebraucht habe, um sich für Peter Perchtold zu entschieden.
Bereut haben beide diese Entscheidung bis zum heutigen Tag nicht. Im Gegenteil. „Wir sind beide ein bisschen fußballverrückt. Die Grundlage aber ist die menschliche Beziehung. Es macht einfach Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten“, sagt Perchtold.
Der 33-Jährige tritt bei seinem neuen Verein in der Tat nicht als Hütchenaufsteller auf. Seine Anweisungen während der Trainingseinheiten sind klar, laut und deutlich. Perchtold ist keiner, der die Hände in seinen Taschen vergräbt und die Arbeit des Cheftrainers aus der Entfernung beobachtet. Bei den Spielen ist es sogar meistens er, der den Spielern vor den Einwechslungen letzte Hinweise gibt. „Wir teilen uns alles so gut wie möglich“, sagt Perchtold und ergänzt: „Wir sind im Trainerteam ohnehin ein kleiner Haufen. Bei uns interessiert sich jeder für alles.“
In Mainz an der Seite von Schmidt
Im Vorlauf eines Bundesligaspiels sei es aber schon Domenico Tedesco, der das Heft in der Hand hält. Gemeinsam mit Videoanalyst Lars Gerling arbeitet Perchtold schwerpunktmäßig an der Nachbetrachtung des eigenen Spiels. In drei bis vier Teamsitzungen pro Woche werden den Spielern dann per Videoanalyse Stärken und Schwächen aufgezeigt.
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Vor seinem Wechsel nach Schalke arbeitete Peter Perchtold beim FSV Mainz 05. Während seiner Laufbahn als Profi stoppten ihn immer wieder Verletzungen . Für den VfB Stuttgart und den 1. FC Nürnberg absolvierte er insgesamt 17 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga.
In Mainz spielte er nur in der zweiten Mannschaft, nach dem Karriereende wurde er Co-Trainer von Martin Schmidt. Als Schmidt, aktuell beim VfL Wolfsburg, im Februar 2015 zum Coach der Mainzer Profis befördert wurde, folgte Perchtold dem Schweizer. Das alles passierte unter der Regie von Schalkes Sportvorstand Christian Heidel, der zu dieser Zeit noch in Mainz tätig war.
Perchtold betont, dass es nicht Heidel war, der den Wechsel nach Schalke in die Wege geleitet hat. Es sei Domenico Tedesco gewesen, der ihn an seiner Seite haben wollte. „Natürlich kannten Christian Heidel und ich uns. Wir haben in Mainz gut und erfolgreich zusammengearbeitet. Vielleicht hat Domenico da einen Tipp bekommen. Wichtig ist aber vor allem, dass Domenico und ich uns verstehen, dass wir eine gemeinsame Basis haben und die hatten wir von Beginn an.“
Auf Schalke „top aufgenommen“
Dass das Trainergespann Tedesco/Perchtold zusammen gerade mal 65 Jahre alt ist, dass es Spieler in der Mannschaft gibt, die älter als ihre Trainer sind, sei kein Problem. Der Respekt der Mannschaft, sagt Perchtold, sei uneingeschränkt gegeben. „Es geht immer um die Art und Weise des Auftretens. Man sollte sich als Trainer nicht zu wichtig nehmen. Am Ende steht der Spieler auf dem Platz und gewinnt für uns und für den Verein. Die Jungs haben uns von der ersten Sekunde an top aufgenommen.“