Gelsenkirchen. Viele Spieler profitieren von Schalke-Trainer Domenico Tedesco. Aber ausgerechnet bei den teuersten Spielern der Schalker Vereinsgeschichte hakt es noch.
Jahrelang litten viele Spieler auf Schalke an einem Problem, das man als „Neustädter-Syndrom” bezeichnen könnte: Sie wurden im Verlauf ihrer Zeit auf Schalke immer schlechter, statt besser.
Besonders markant war das bei Roman Neustädter: Der Mittelfeldspieler kam 2012 von Borussia Mönchengladbach, wurde in den ersten Monaten als toller Fang von Horst Heldt gelobt, schaffte sogar den Sprung in die Nationalmannschaft und ließ dann rasant nach. Im Sommer 2016 waren die meisten Fans erleichtert, dass sein Vertrag auslief und er Schalke verließ. Neustädter hatte sich schnell der Schalker Entwicklung angepasst, und die ging nun mal tendenziell eher nach unten.
Schalke hatte in dieser Zeit eher den Ansatz, erst möglichst gute Einzelspieler zu bekommen und daraus dann eine Mannschaft zu machen. Wer sich trotzdem positiv entwickelte, musste schon eine ganz außergewöhnliche individuelle Qualität wie zum Beispiel Leroy Sané mitbringen – selbst bei Julian Draxler ging es ja irgendwann auf Schalke nicht mehr vorwärts. Domenico Tedesco verfolgt eher den Ansatz, erst das Konzept für die Mannschaft aufzustellen und danach die für ihn passenden Spieler auszuwählen. Das ist für manche schmerzhaft, denn so verlor zum Beispiel Benedikt Höwedes im Sommer seinen Platz.
Es wird spannend
Andere profitieren davon, wie die Auflistung in diesem Artikel zeigt, aber bei allen ist das noch nicht geglückt: Breel Embolo hat nach seiner langen Verletzungszeit noch mehr Nachholbedarf, als er sich das selbst eingestehen will, und bei Nabil Bentaleb, dem Mann zwischen Genie und Wahnsinn, schlägt die Waage zu oft in die falsche Richtung aus. Es wird spannend zu verfolgen, wie sich beide in den Tedesco-Fußball einfügen lassen. Sie sind die teuersten Spieler der Schalker Vereinsgeschichte.