Gelsenkirchen. Wie im Pokal in Wiesbaden: An Schalkes Abwehrchef Naldo führt derzeit kein Weg vorbei. Nun trifft der 35-Jährige auf den Ex-Klub Wolfsburg. Dessen Stürmer lassen ihn kalt.

An Naldo verzweifeln die Stürmer. Schalkes Abwehrchef glänzte auch beim DFB-Pokalspiel in Wehen Wiesbaden (3:1) mit überragendem Stellungsspiel. Naldo gewann 82 Prozent seiner Zweikämpfe, hatte 117 Ballkontakte und spielte 88 fehlerfreie Pässe. Auch in der Meisterschaft besticht der 35-Jährige, dessen Arbeitspapier sich in wenigen Wochen per Option um ein weiteres Jahr verlängern wird, durch Top-Werte.

Naldo, in seiner ersten Schalke-Saison mit meist ordentlichen, aber wenig bestechenden Auftritten, hat sich zur unumstrittenen Führungsfigur entwickelt. Seit dem Weggang von Weltmeister Benedikt Höwedes zu Juventus Turin ist er automatisch mehr in den Fokus gerückt. Mit seiner Routine dirigiert der Deutsch-Brasilianer junge Mitspieler wie Thilo Kehrer oder Weston McKennie.

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Körper und auch mit meiner Fitness. Ich habe Spaß auf dem Platz – die Mannschaft auch“, sagt Naldo. Offenbar ist es bei ihm wie bei einem guten Wein: je älter, desto besser. Naldo sagt lachend: „Ich bin im Moment überglücklich – privat und auf Schalke. Deswegen denke ich, dass es gut für mich läuft. Ich hoffe, dass es so bleibt.“

Naldo bereitet sich hochkonzentriert vor

Naldo fühlt sich nicht nur körperlich hervorragend, er bereitet sich auch hochkonzentriert auf jede Aufgabe vor. Von Pokalgegner Wehen Wiesbaden wusste er, dass Stürmer Manuel Schäffler oft den Körperkontakt sucht. „Die Nummer neun war nicht so schnell. Ich habe immer versucht, vor dem Gegner am Ball zu sein. Ich hatte alles gut im Griff“, sagt Naldo und fügt hinzu: „Ich versuche mich so vorzubereiten, dass ich auf dem Platz keine Überraschung erlebe.“

Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist Naldos Gespür für gegnerische Stürmer erneut gefordert, wenn sein ehemaliger Verein VfL Wolfsburg zum Punktspiel in die Arena kommt. „Ich weiß nicht, ob bei unserem Gegner Mario Gomez oder Origi aufläuft. Ich habe schon gegen Origi gespielt. Er ist unangenehm und sucht auch immer den Körperkontakt. Gomez ist noch einen Tick besser im Strafraum. Dafür ist Origi technisch etwas stärker“, erklärt Naldo.

Der Optimismus wächst immer mehr

Duelle gegen seine Ex-Klubs besitzen für den Familienvater einen Reiz. „Für mich ist es gegen Werder Bremen und den VfL Wolfsburg immer etwas Besonderes. Ich will immer meine Ex-Vereine schlagen. Gegen Bremen hat es vor ein paar Wochen schon gut geklappt. Jetzt hoffe ich, dass wir auch zu Hause gegen Wolfsburg wieder drei Punkte holen“. Klar, dass Naldo mit Schalke den Lauf fortsetzen will: „Der Optimismus steigt bei uns von Spiel zu Spiel. Das Selbstvertrauen ist da. Wir haben dreimal hintereinander gewonnen. Samstag gegen Wolfsburg wollen wir nicht aufhören und weiter auf Sieg spielen.“

Fährmann und Kehrer als DJs

Wenn das gelingt, wird es in der S04-Kabine wieder laut. Nach dem Weiterkommen in Wehen Wiesbaden dröhnten fetzige Klänge aus der Umkleide. „Ich fühle mich auch gut mit solcher Musik. Das hält mich auch jung. Es ist nicht zu laut. Thilo Kehrer und Ralf Fährmann sind unsere DJs. Sie treffen eine gute Auswahl“, sagt Naldo. Im Moment stimmt bei Schalke nicht nur das sportliche Abschneiden, sondern auch der Spaßfaktor.