Gelsenkirchen. Schalke will Thilo Kehrer langfristig binden. Das verriet Manager Christian Heidel in “Sport Bild“. Ein erstes Angebot hatte Kehrer abgelehnt.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: Thilo Kehrer hat zwar das erste Angebot des FC Schalke 04, seinen noch bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrag zu verlängern, abgelehnt. Dennoch möchten die Königsblauen den 21-Jährigen behalten. Das sagte Sportvorstand Christian Heidel der "Sport Bild". "Wir werden uns sicherlich wieder mit ihm und seinem Berater zusammensetzen, um eine Lösung zu finden", sagte Heidel.

Schalkes Kehrer wird von Roger Wittmann beraten

Seit der Sommerpause geht es für Kehrer steil bergauf. Mit der U21 wurde er in Polen Europameister - und unter Trainer Domenico Tedesco erkämpfte er sich einen Stammplatz. In allen acht Pflichtspielen in dieser Saison kam er über 90 Minuten zum Einsatz, mal in der Innenverteidigung, mal im defensiven Mittelfeld. Deshalb hegt er auch aktuell keinen Wechselwunsch. "Ich spiele jetzt und weiß, dass ich am richtigen Platz bin", sagte Kehrer der "Sport Bild".

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Kehrers Karriere bei den Schalke-Profis begann hingegen holprig. Im Sommer 2015 war er Kapitän des U19-Meisterteams - zu dem auch Leroy Sané gehörte. Kehrer erhielt ein Angebot des italienischen Spitzenklubs Inter Mailand. Obwohl Schalke Kehrers Vertrag via Option um ein Jahr verlängert hatte, unterschrieb der Abwehrspieler auch bei Inter. Kehrers damaliger Berater Nils Schmäler hatte den Vertrag mit Schalke für ungültig erklärt und wollte den Wechsel mit Hilfe der Fifa erzwingen. Schalke verweigerte aber die Freigabe. Kehrer erschien nicht zum Trainingsauftakt der Profis, hielt sich privat fit. Der damalige Manager Horst Heldt war deshalb verärgert und reagierte mit einem Hausverbot für Schmäler.

Kehrer wurde der große Verlierer dieses Pokers, denn Inter Mailand nahm Abstand von einer Verpflichtung. Die Folgen: Kehrer lässt sich inzwischen wie Teamkollege Max Meyer von Roger Wittmann beraten - und Schalke nahm Kehrer zurück. Zunächst verlor er seinen Platz im Profikader, da die Saison schon begonnen hatte. „Der Spieler war auf die schiefe Bahn geraten“, sagte Heldt. Ex-Trainer André Breitenreiter erklärte: „Er ist ein großes Talent. Das kann er in der U23 nachweisen.“ U19-Trainer Elgert warb für seinen Schützling: „Er ist charakterlich und menschlich einwandfrei, ein anständiger Junge. Ich würde mir wünschen, dass er bleibt.“

Kehrer blieb und unterschrieb einen Vertrag bis 2019. Breitenreiter gönnte Kehrer nur eine Einsatzminute in der Bundesliga. Unter Trainer Markus Weinzierl spielte er regelmäßiger - seit dem Trainerwechsel ist er erste Wahl.