Gelsenkirchen. . Schalke fehlen in dieser Saison die Stürmertore. Deswegen verdichten sich die Anzeichen, dass es gegen Leverkusen Embolos Startelf-Comeback gibt.

Schalkes Trainer Domenico Tedesco hat es in dieser Saison bisher im Sturm mit unterschiedlichen Varianten versucht: In den sechs Bundesligaspielen begann dreimal Franco Di Santo als Mittelstürmer, zweimal Guido Burgstaller und einmal verzichtete Tedesco sogar auf einen zentralen Angreifer. Die Ausbeute ist unterm Strich überschaubar: Nur Burgstaller traf nach seiner Einwechslung im Spiel gegen Stuttgart. Nimmt man noch den Treffer von Linksaußen Yevhen Konoplyanka gegen Leipzig hinzu, dann kommt Schalke in den ersten sechs Bundesligaspielen auf gerade einmal zwei Stürmertore – „das ist nicht viel“, konstatiert Tedesco, ohne damit gleich den Stab über seine Angreifer brechen zu wollen: „Wir haben genug Spieler, die schon gezeigt haben, dass sie knipsen.“

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Schalke hat genug Spieler und genug Chancen, aber zu wenig Tore, und deswegen verdichten sich die Anzeichen, dass beim Bundesligaspiel am Freitagabend (20.30 Uhr) in der Arena gegen Bayer Leverkusen etwas Neues probiert wird: Breel Embolo könnte zum ersten Mal seit seinem Knöchelbruch vom Oktober vergangenen Jahres in der Bundesliga wieder von Anfang an stürmen. Tedesco warf am Mittwoch die Zurückhaltung über Bord, mit der er bislang das Comeback des Schweizers begleitet hatte und sagte: „Er ist jetzt für einen Startelf-Einsatz bereit. Ob es dazu auch kommt, werden wir aber noch nicht verraten.“

Schalke überzeugte in Hoffenheim

Embolo hat Tedesco in der vergangenen Woche nach seiner Einwechslung gegen Hoffenheim überzeugt; dort habe man gesehen, wie sehr er der Mannschaft mit seiner starken Physis wieder helfen könne: „Er ist jetzt in einer guten Verfassung, das war er vor drei Wochen noch nicht.“ Der 20-jährige Schweizer sei schon für das Hoffenheim-Spiel eine Option für die Startelf gewesen, doch da entschied sich Tedesco noch für Franco Di Santo, der seine Chance jedoch erneut nicht nutzen konnte. Embolo hingegen brennt schon seit Wochen, aber Tedesco führte ihn lieber vorsichtig über Kurzeinsätze wieder an das Bundesliga-Niveau heran. „Damit haben wir bisher alles richtig gemacht“, glaubt der Trainer. Nun sieht es so aus, dass Embolo gegen Leverkusen nach vorne stürmen kann.

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Über die Stürmer wird diskutiert, nachdem Schalke zuletzt gegen die Bayern (0:3) und Hoffenheim (0:2) zwei Spiele zu null verloren hatte: Beide Male hatte Schalke ordentlich bis gut gespielt, konnte jedoch die Torchancen nicht verwerten. „Wenn es nach den erspielten Torchancen geht, sind wir alles andere als harmlos“, sagt der Trainer: Schon eine Quote von 20 Prozent verwerteter Chancen würde die Bilanz der Stürmer ganz anders aussehen lassen. „Dann sind wir auf einem guten Weg“. Und das traut der Fußballlehrer seinen Angreifern allemal zu – ob sie nun Burgstaller, Di Santo oder Embolo heißen.

Es soll kein Kopfproblem werden

Gerade Guido Burgstaller hat es ja auch in der vergangenen Rückrunde gezeigt, als er aus der zweiten Liga kam und in 18 Spielen neun Tore erzielte. Dass es in dieser Saison bei dem Österreicher noch nicht so rund läuft, mag auch an seiner Fußverletzung liegen, mit der er sich einige Wochen herumschleppte: Außerdem war es ja auch nicht so, dass Burgstaller reihenweise Hochkaräter liegen ließ. Aber er hat im Moment nicht den Lauf der vergangenen Saison. Deswegen möchte Tedesco das „sensible Thema“ Stürmertore am liebsten auch klein halten, damit es sich nicht zu einem Kopfproblem entwickelt: „Das hat etwas mit dem rosaroten Elefanten zu tun, an den man lieber nicht denken sollte...“

Am einfachsten geht das, wenn Schalke am Freitagabend gegen Leverkusen gewinnt – und auch die Stürmer dabei treffen.