Gelsenkirchen. Schalke 04 kassiert gegen Bayern München eine deutliche Niederlage. Dem Elfmetertor von Robert Lewandowski geht ein Videobeweis voraus.
Für den Branchen-Riesen reicht es noch nicht. Schalke 04 musste sich im Bundesliga-Spitzenspiel vor 62271 Zuchauern gegen Rekordmeister FC Bayern München trotz beherzter kämpferischer Leistung und riesigem läuferischen Aufwand 0:3 (0:2) geschlagen geben. Für den Malocher-Klub war es die erste Niederlage in der Veltins-Arena nach neun ungeschlagenen Bundesliga-Partien.
Die Münchener übten gegen die im 3-5-2-System ausgerichteten Schalker, die erstmals mit Talent Weston McKennie in der Startformation aufliefen, früh Druck aus. Nach einem Schuss von Sebastian Rudy musste Torwart Ralf Fährmann sein ganzes Können aufbieten, um den Ball abzuwehren (9.). Wenige Sekunden später verkürzte Fährmann geschickt den Winkel gegen Thomas Müller.
Die Schalker versuchten, immer wieder schnell umzuschalten, um Nadelstiche zu setzen und sorgten in der 22. Minute für Gefahr, als ein Konter über Guido Burgstaller und Bastian Ozcipka bei Wirbelwind Amine Harit landete. Der Neuzugang scheiterte allerdings an Bayern-Schlussmann Sven Ulreich.
Naldo steht im Blickpunkt
Dann erhitzten sich die Gemüter bei der Elfmeter-Entscheidung zum Bayern-Führungstor. Schalkes Verteidiger Naldo bekam im Rutschen den Ball zunächst an den Fuß und anschließend an seine Hand. Schiedsrichter Marco Fritz ließ zunächst weiterspielen, bekam dann aber von Video-Assistent Bastian Dankert aus der Zentrale in Köln den Hinweis, dass aus seiner Sicht ein elfmeterreifes Handspiel vorlag. Fritz entschied daraufhin auf Strafstoß, den Bayern-Torjäger Robert Lewandowski trotz des ohrenbetäubenden Pfeifkonzerts vor der Schalker Nordkurve sicher zum 0:1 verwandelte (25.).
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S04-Sportvorstand Christian Heidel hatte vor dem Topspiel noch zum vieldiskutierten Thema Videobeweis gesagt: „Auch, wenn es strittige Szenen gibt, bleibe ich dabei: Der Beweis ist gut und macht den Fußball gerechter. Aber alle Beteiligten wissen noch nicht, wie sie damit umgehen sollen. Das wird sich auf Dauer einspielen.“
Bitter für die Königsblauen: Nur vier Minuten nach dem Rückstand legten die Bayern nach. Schalkes Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb, der nach seinem Joker-Einsatz beim 2:1 in Bremen wieder in die Startelf zurückgekehrt war, verlor den Ball. Thomas Müller reagierte sofort, bediente den von Real Madrid ausgeliehenen James, der mit einem Flachschuss ins rechte Eck erfolgreich war.
Pech hatten die Hausherren, dass Daniel Caligiuris Vorarbeit vom rechten Strafraumeck auf Amine Harit von Bayern-Torwart Sven Ulreich und mehreren Bayern-Abwehrbeinen im Fünfmeter-Raum entschärft werden konnte (30.).
Konoplyanka soll Druck machen
Zur Pause reagierte Trainer Domenico Tedesco und nahm Amine Harit aus der Partie. Dafür brachte der 32-Jährige den ukrainischen Nationalspieler Yevhen Konoplyanka. Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatten aber die Bayern. Thomas Müller traf mit einem Kopfball den Pfosten (51.). Schalke probierte alles, um das Anschlusstor zu schaffen. Erst zog Konoplyanka am langen Pfosten vorbei (57.), dann zielte Leon Goretzka um Zentimeter daneben (59.). Domenico Tedesco wechselte mit Breel Embolo eine weitere Offensivkraft ein, um noch mehr Druck auszuüben. Nach einem Konter hatten die S04-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, aber Sven Ulreich reagierte gegen den Flachschuss des unermüdlichen Guido Burgstaller mit einem starken Fuß-Reflex (65.).
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Irgendwann wurde es dem Meister zu bunt. Nach einem Zuckerpass von James nagelte der eingewechselte Arturo Vidal den Ball unhaltbar für Ralf Fährmann volley in den Winkel – 0:3 (75.). Bei den Königsblauen war durch den dritten Gegentreffer der Widerstand gebrochen. Zwar wechselte Tedesco mit Franco Di Santo, der den erschöpften Burgstaller ersetzte, einen weiteren Stürmer ein, aber nach vorne ging in den letzten Minuten gegen den Favoriten nichts mehr.