Gelsenkirchen. In ihrer Zeitschrift “Blauer Brief“ kritisieren die Schalke-Ultras die Transferpolitik des Klubs. Am Sonntag hatten sie drei Plakate gezeigt.
- In ihrer Zeitschrift "Blauer Brief" kritisieren die Schalke-Ultras die Transferpolitik des Klubs
- Am Sonntag hatten sie drei Plakate gezeigt
- Die Plakate kritisierten Manager Christian Heidel
Drei Plakate zeigte der einflussreiche Fanklub "Ultras Gelsenkirchen" vor dem Fußball-Bundesligaspiel des FC Schalke 04 gegen den VfB Stuttgart (3:1). Sie kritisierten die Transferpolitik unter Trainer Domenico Tedesco und Sportvorstand Christian Heidel: „70 Millionen ausgegeben - dafür 70 Prozent der Identität verloren“, stand auf dem ersten Transparent. Es folgten zwei weitere: „Identitätsverlust stoppen - Knappenschmiede stärken!“ und „Die Wurzeln achten und nicht vernichten!“
In ihrer Fanklub-Zeitschrift "Blauer Brief", die bei jedem Heimspiel vor der Nordkurve verteilt wird, begründeten die Ultras ihre Plakate ausführlich: "Für noch mehr Unruhe sorgte allerdings der Wechsel, beziehungsweise dessen Art und Weise, des Ur-Schalkers Benedikt Höwedes. (...) Auch wenn wir die genauen Hintergründe wohl nie wirklich erfahren werden, so lässt aber Benes Statement und das Interview mit Trainer Tedesco doch vermuten, dass der Wechsel nicht ganz sauber über die Bühne ging. Der Umgang mit Bene steht stellvertretend für die Entwicklung auf Schalke der letzten Monate: Verdiente Spieler werden respektlos behandelt und unser Nachwuchs bekommt kaum noch Chancen, sich zu beweisen. Wir haben auf Schalke eine der besten Nachwuchsabteilung des Landes und können kein Nutzen mehr daraus ziehen. Vor wenigen Jahren waren wir noch auf dem richtigen Weg: Fährmann, Höwedes, Matip, Kolasinac, Meyer, Draxler, Sané… Alles Spieler, die bereits in der Knappenschmiede vor den Ball getreten haben und sich im Profifußball durchsetzen konnten. Heute tragen davon lediglich noch Ralle und Max Meyer das königsblaue Trikot. Während für Draxler und Sané noch gute Transfererlöse erzielt werden konnten, sind Joel und Sead ablösefrei gewechselt. Viel schlimmer ist allerdings, dass aus der Jugend kaum noch einer nachrückt: Platte, Hemmerich, Tekpetey, Wellenreuther, Neumann,… Junge Talente die entweder verliehen wurden oder für nen Appel und nen Ei wechseln konnten. Dass unsere erste Mannschaft nicht zu 100 Prozent aus dem eigenen Nachwuchs bestehen kann und die Zeiten vorbei sind, wo man sein Leben lang für einen Verein gespielt hat, ist auch uns klar. Aber wenn man schon so einen guten Unterbau wie die Knappenschmiede hat, dann muss man da mehr rausholen. Dazu gehört es auch, den Jungs eine Chance zu geben und sie nicht direkt vom Hof zu jagen."
Auch das Titelblatt der Zeitschrift beinhalte ein eindeutiges Statement: Zu sehen ist ein jubelnder Benedikt Höwedes. Die Zeile lautet: "Aus Dingen die enden, entstehen Legenden... Bene - einer von uns!"