Gelsenkirchen. Schalkes Trainer Domenico Tedesco bemängelt Zweikampftechnik und fehlende Aggressivität. Warum verfallen die Spieler in Passivität?
- Schalke gewinnt die Partie gegen Stuttgart
- Trainer Domenico Tedesco bemängelt trotzfrm Zweikampftechnik und fehlende Aggressivität
- Die Frage lautet: Warum verfallen die Spieler in Passivität?
Man fragt sich ja, was in einer Mannschaft vorgeht, die schon früh mit 1:0 führt und sich dann trotzdem das Spiel aus der Hand nehmen lässt. Auch Domenico Tedesco hat sich das gefragt, der Trainer des FC Schalke 04 reagierte deshalb eine Viertelstunde vor der Pause mit einer System-Umstellung. Vierer- statt Dreierkette: Das ging in die Hose, der VfB Stuttgart glich verdient aus.
Und Tedesco sah ein: System hin oder her - es war ausschließlich die Haltung der Spieler, die sich dringend verändern musste. “Es gibt Probleme, die sich auch durch Umstellungen nicht lösen lassen, weil diese Probleme tiefgründiger sind”, erklärte der Trainer. Was genau er damit meinte, verriet er auch: “Es liegt an der Zweikampftechnik. Wenn wir versuchen, den Gegner nur zu stellen und nicht durchzulaufen, bekommen wir Schwierigkeiten.” Kurz: Es fehlte der Körperkontakt, es fehlte die nötige Aggressivität.
Tedesco brauchte und nutzte die 15 Halbzeitminuten, um die Spieler dafür zu sensibilisieren. Er brachte Guido Burgstaller und wechselte damit auch alle Eigenschaften ein, die vorher gefehlt hatten. Der robuste Mittelstürmer ging ganz vorne mit Vollgas drauf - und steckte damit die anderen an. Zwei frühe Tore nach der Pause gaben den Schalkern die in der ersten Halbzeit vermisste Sicherheit.
Warum brauchen die Spieler einen Weckruf?
Bleibt die Frage: Warum verfallen die Spieler in Passivität, warum brauchen sie erst einen Weckruf? “Eine gute Frage”, sagt Domenico Tedesco. “Wir hätten einfach so weitermachen müssen wie in den ersten zehn Minuten, aber wir haben aufgehört. Das war völlig unnötig.” Was das für ihn persönlich heißt, weiß der Trainer. Er muss an der Mentalität dieser Mannschaft schrauben. “Wir sind glücklich, dass wir jetzt zwei von drei Spielen gewonnen haben”, sagt Domenico Tedesco. “Aber wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.”