Gelsenkirchen. . Abwehrchef ist im Kader für das Auswärtsspiel in Hannover. Juventus Turin hat laut italienischen Medien erstes Angebot abgegeben.
Wird es seine letzte Reise mit Schalke 04? Klub-Urgestein Benedikt Höwedes zählt am Sonntag beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Hannover (18 Uhr) zum 18er-Kader der Königsblauen. Trainer Domenico Tedesco geht fest davon aus, dass Höwedes trotz der Abwanderungs-Gedanken Richtung Juventus Turin mit vollem Einsatz bei der Sache ist.
Eingeplant ist der Weltmeister von 2014 aber nach letztem Stand zunächst für die Bank. Tedesco sieht keinen Grund, seine beim 2:0 über Leipzig funktionierende Abwehrreihe mit Thilo Kehrer, Naldo und Matija Nastasic zu verändern. Für Höwedes, der sonst unumstrittener Stammspieler auf Schalke war, ist die Situation neu und ungewohnt. Deswegen hat er Schalkes Manager Christian Heidel darum gebeten, mit Interessent Juventus in konkrete Gespräche einzusteigen.
Erstes Angebot für Höwedes
Heidel kommt dem Wunsch nach und hat sein Freitag Kontakt zum italienischen Rekordmeister, der einen ersten Augenaufschlag unternommen hat. Juventus schwebt laut Berichten der Gazetta dello Sport ein Leihgeschäft an und bietet angeblich zwei Millionen Euro für Höwedes. Nach der Leihe soll eine Kauf-Option über acht Millionen Euro greifen. Das Höwedes-Paket würde Schalke demnach zehn Millionen Euro bringen. Zu wenig. Intern wird damit gerechnet, eine Summe von rund 20 Millionen Euro für den 29-Jährigen zu erzielen.
Ob Juventus sich darauf einlässt, ist offen. Christian Heidel streicht heraus: „Wenn Juventus sich nicht mehr meldet, dann werden wir es auch nicht tun.“ Was im Umkehrschluss heißt: Schalke will Höwedes zum einen nicht mit aller Macht verkaufen und sich zum anderen nicht auf ein zähes Pokerspiel bis zum Ende der Transferperiode am 31. August einlassen. Heidel: „Mir wäre es ehrlich gesagt recht, wenn das Transferfenster jetzt zu wäre.“
Heidel: "Der Markt bestimmt den Preis"
Die Option, dass Höwedes auch künftig das königsblaue Trikot trägt, ist nicht ausgeschlossen. Heidel: „Der Markt bestimmt den Preis. Die Kunst ist es, für beide Seiten das Optimale herauszuholen. Ich kann niemandem garantieren, dass ein Wechsel zustande kommt.“ Höwedes ist Realist genug, um zu wissen, dass er sich der wenig komfortablen Situation auf Schalke weiter stellen muss. „Dass er nicht glücklich ist, ist völlig logisch“, findet Heidel, „aber ich nehme mal an, dass es in unserem Kader noch fünf, sechs Spieler gibt, die nicht glücklich sind. Das gehört im Fußball dazu.“
Tedesco: „Wir werden alles geben“
Für Domenico Tedesco geht es am Sonntag darum, aus dem guten Start einen perfekten Start zu machen. Der junge, ehrgeizige Trainer strebt nach dem Leipzig-Erfolg auch einen Dreier in Hannover an und lässt sich dabei von angekündigten Fan-Protesten des 96-Anhangs, der seine Unterstützung verweigern will, nicht beeindrucken. „Mit unseren Fans haben wir ohnehin immer Vorteile, ansonsten beschäftigen wir uns mit der sportlichen Situation, da haben wir genug Aufgaben. Alles andere versuchen wir auszublenden“, so der Deutsch-Italiener.
Tedesco kündigt an: „Wir werden in Hannover alles geben.“ Stürmer Guido Burgstaller hat seine Knöchelprobleme auskuriert und könnte für Franco Di Santo ins Team rücken. Tedesco: „Wir sind glücklich darüber, dass wir viele Alternativen haben. Wir wünschen uns jede Woche schwierige Entscheidungen.“