Gelsenkirchen. . Der 20-jährige Millionen-Neuzugang aus Nantes eckte schon manches Mal an. Nach einer Disco-Affäre wurde er in die Reserve verbannt. Aber er lernte daraus.
- Der 20-jährige Millionen-Neuzugang aus Nantes eckte schon manches Mal an
- Nach einer Disco-Affäre wurde er in die Reserve verbannt
- Aber er lernte daraus
Ab Dienstag beginnt für Amine Harit eine neue Zeitrechnung. Der französische Junioren-Nationalspieler wird dann bei seinem neuen Verein Schalke 04 die Arbeit aufnehmen. Die Königsblauen lassen sich das hochgehandelte Mittelfeld-Talent im Gesamtpakt zehn Millionen Euro kosten.
Geht es nach Grégory Paisley, dem angesehenen französischen Ex-Profi und TV-Experten, fällt der 20-Jährige in die Kategorie Glücksgriff – immer vorausgesetzt, dass er seine Nerven im Griff hat. „Man fühlt förmlich seine Frische und sein befreites Spiel. Er ist ein Mehrwert fürs Team“, sagt Paisley über den wendigen Techniker, Paisley warnt aber auch: „Manchmal geht er zu hohes Risiko in der gewagten Zone. Amine wird mit der Erfahrung dazulernen.“
Jugendlicher Leichtsinn
Beim FC Nantes ist der Franko-Marokkaner bereits in einige Fettnäpfchen getreten. Im jugendlichen Leichtsinn gönnte sich der seinerzeit 19-Jährige während einer Rotsperre, die er sich beim 0:2 gegen AS Nancy nach einer Tätlichkeit eingehandelt hatte, etwas Abwechslung bei einem Disco-Besuch. Obwohl Harit für das Meisterschaftsspiel zwei Tage später gesperrt war, kam das bei Trainer Sergio Conceição nicht gut an. Der Portugiese schickte seinen Heißsporn Harit zum Abkühlen in die Reserve-Mannschaft.
Amine Harit entschuldigte sich kurz darauf öffentlich für seine Undiszipliniertheit und zeigte sich im Gespräch mit der französischen Zeitung L’Équipe einsichtig: „Ich betrachte das als Fehler und hätte es nicht machen sollen. Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen. Das hat mir weh getan, aber es wird künftig nicht mehr vorkommen.“
„Es kommt alles raus“
Harit räumte reumütig ein, dass ihm manches über den Kopf gewachsen war. „Es ist manchmal schwer, in jungen Jahren mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben. Man denkt sich: Es wird bei einem Mal nicht rauskommen. Aber es kommt alles raus.“ Harit entschuldigte sich auch bei seinen Teamkollegen. „Ich habe sie nicht respektiert, indem ich zwei Tage vor einem Spiel ausgegangen bin.“
Seine eigentlichen Qualitäten zeigt Harit aber nicht auf der Tanzfläche, sondern auf dem Rasen. Dribblings, Pässe, Spurts – der Techniker zählte zu den meistgefoulten Spielern in der französischen Liga. Neben Schalke sollen auch Paris St. Germain und Bayern München interessiert gewesen sein. Harit entschied sich für die Königsblauen und will sich bei seinem neuen Klub vom heißblütigen Talent zur wichtigen Korsettstange entwickeln. Trainer Domenico Tedesco freut sich schon auf ihn: „Er ist jung und dynamisch.“