Erkenschwick. . Beim ersten Testspiel des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 glänzt Haji Wright. Der Stürmer trifft beim 9:1 in Erkenschwick viermal.

Da stand er nun und wollte die erste Frage beantworten. Schalkes Talent Haji Wright hatte gerade zum Reden in englischer Sprache angesetzt, da wurde es laut. Eine Kapelle, die am Rande des 9:1-Testspielsiegs des FC Schalke 04 bei der SpVg. Erkenschwick mit Pauken und Trompeten aufspielte, trabte wenige Meter an der Gesprächsrunde mit Wright vorbei. Zu verstehen war in diesen Sekunden kein einziges Wort.

Haji Wright, der junge Fußballer mit den großen Zielen, reagierte wie ein alter Hase. Er lächelte die Unterbrechung einfach weg. Und danach plauderte er sympathisch-locker weiter, als wäre nichts gewesen. Auf dem Spielfeld hatte Wright zuvor für Paukenschläge gesorgt. Von der 56. bis zur 72. Minute erzielte der Amerikaner vier Tore in Folge und bereitete noch das zwischenzeitliche 5:0 durch Atsuto Uchida mit klugem Zuspiel vor.

„Ich war definitiv nervös“

In der ersten Halbzeit saß Haji Wright noch auf der Bank. Dann war er maßgeblich daran beteiligt, dass Schalke beim Westfalenligisten aus einer klaren Angelegenheit ein Schützenfest machte. „Ich war definitiv nervös“, gab Haji Wright ehrlich-offen zu, „aber ich wollte es verbergen.“ Auf dem Rasen merkte man ihm die innere Angespanntheit nicht an. Wright agierte zielstrebig, ehrgeizig und dynamisch. So, wie es Trainer Domenico Tedesco gefällt. Doch zu sehr loben wollte der 31-Jährige seinen Vierfach-Knipser dann doch nicht. „Wenn man mit so vielen jungen Spielern so gut spielt, wäre es unfair, jetzt einen besonders heraus zu heben“, sagte Tedesco.

Wright kann aus ohne offiziellen Ritterschlag des Trainers einschätzen, dass er eine gute Visitenkarte bei den Schalker Profis abgegeben hat. „Es hat sich sehr gut angefühlt, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, zu denen ich zwei Jahre aufgeschaut habe“, meinte der Torjäger fast ehrfürchtig.

Haji Wright wechselte im Januar 2016 in die U 19 der Königsblauen und erhielt im Frühjahr seine Spielerlaubnis. Als Empfehlungsschreiben halfen ihm bei seiner Verpflichtung 18 Tore in 22 Einsätzen für die amerikanische U-17-Nationalmannschaft. Jetzt hat Wright den Jugendbereich hinter sich gelassen und hofft auf den großen Durchbruch im Profi-Bereich.

„Ich lebe meinen Traum“

„Ich gewöhne mich von Tag zu Tag besser ein und lebe bei Schalke meinen Traum. Ich will Schalke 04 helfen, Titel zu gewinnen“, sagt der frühere Jugendspieler von New York Cosmos voller Ehrgeiz. Mit Auftritten wie jetzt in Erkenschwick wirft Haji Wright seinen Hut in den Ring. Alleine der Leistungs-Sprung, der ihm zwischen dem unauffälligen Winter-Trainingslager in Benidorm bis zur gerade begonnenen Sommer-Vorbereitung gelungen ist, fällt gewaltig aus.

Ob es ihm zusätzlich hilft, dass Neu-Trainer Domenico Tedesco mit 31 Jahren zur jungen Trainer-Generation zählt? „Ich würde nicht sagen, dass es ein Vorteil ist. Wir müssen uns alle beweisen“, so Wright.