Gelsenkirchen. Der Schweizer Embolo bereitet sich nach einer schweren Verletzung auf den Neustart beim FC Schalke 04 vor. Der 20-Jährige stellt hohe Ansprüche – an sich und das Saisonziel.
- Der Schweizer Embolo bereitet sich nach einer schweren Verletzung auf den Neustart beim FC Schalke 04 vor
- Der 20-Jährige stellt hohe Ansprüche – an sich und das Saisonziel
- Embolo sagt: „Viele Leute glauben nicht an uns“
Nicht nur Domenico Tedesco, dem neuen Trainer des Bundesligisten FC Schalke 04, war am Montag beim ersten Training in der Saisonvorbereitung der Spaß an der neuen Aufgabe anzumerken. Auch Breel Embolo, in der vergangenen Spielzeit als Hoffnungsträger für die Offensive für mehr als 20 Millionen Euro Ablöse vom FC Basel ins Ruhrgebiet gekommen, konnte nach langer Verletzungspause wieder mit den Kollegen auf dem Rasen stehen und schäumte vor Tatendrang geradezu über. „Es ist ein Neustart für mich“, sagt der 20 Jahre alte Schweizer nun im Gespräch mit der Sportbild, „ ich bin froh, endlich wieder auf dem Platz zu stehen – und ich bin richtig hungrig! Ich muss jetzt nur die Belastungen im Training so dosieren, dass ich schnell wieder auf 100 Prozent komme.“
Embolo fiel nach Foul lange aus
Acht Monate lang war Embolo zum Zuschauen verdammt: Knöchel und Wadenbein waren gebrochen, Syndesmose- und Innenband gerissen, herbeigeführt nach einem Foulspiel des Augsburgers Konstantinos Stafilydis in der Hinrunde. „ Ich bin ihm nicht böse“, sagt Embolo, der zwei Entschuldigungs-SMS erhalten habe. „Für mich gibt es zwei Arten von Verletzungen: Entweder will dir jemand bewusst schaden. Oder es passiert einfach ein dummes Foul. Ich glaube, es war ein dummes Foul. Deshalb konnte ich alles leichter verarbeiten, wenn du weißt, er wollte dich nicht absichtlich verletzen. Fußball ist auch ein Risiko-Spiel.“ Ändern wolle er seinen Spielstil jedenfalls nicht: „Nein, das ist meine Stärke, in die Zweikämpfe zu gehen. Ich bin Stürmer, entweder laufe ich in die Gegner rein oder der Gegner in mich.“
Mit etwas Verspätung will er nun sein Potenzial unter Beweis stellen und Schalke zu einer besseren Platzierung als Rang zehn in der Vorsaison verhelfen. Obwohl Embolo der königsblaue Rekordtransfer ist, verspürt er dadurch keinen besonderen Druck: „Wenn ich mir darüber Gedanken machen würde, hätte ich mit 25 Jahren schon graue Haare. Als ich vor einem Jahr auf Schalke einen Vertrag unterschrieb, war mir klar, dass die Erwartungshaltung hoch ist. Die will ich erfüllen, das ist ja auch mein Anspruch.“
Schweizer Stürmer sieht Qualität im Schalke-Team
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In einem Jahr ohne internationalen Fußball hätten nicht nur er, sondern alle Schalker Spieler die Gelegenheit zur Wiedergutmachung: „ Zumal wir auch einen neuen Trainer haben. Jetzt liegt es an uns zu zeigen, was wir können“, sagt Embolo und glaubt zu wissen: „Viele Leute glauben nicht an uns. Wir müssen die Fans mit guten Leistungen überzeugen und sie für uns gewinnen. Ihnen das Gefühl geben, dass es eine geile Saison wird. Wir können nur gewinnen.“
Einen Plan dafür hat der Schweizer jedenfalls auch: „Uns muss bewusst sein, dass es nur durch harte Arbeit geht. Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir Schalke 04 sind, ein großer Klub, der in der Vergangenheit viel erreicht hat und vor zwei Jahren noch in der Champions League spielte. Wir müssen jetzt unsere eigene Geschichte schreiben. Denn die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden. Unser Ziel muss sein, nächstes Jahr wieder in drei Wettbewerben zu spielen.“ (ab)