Gelsenkirchen. Der neue Trainer des FC Schalke 04 lässt sich nach dem ersten Training viel Zeit für Fan-Kontakte. Er zeigt Spaß - und Ehrgeiz.
- Domenico Tedesco genießt seinen ersten sportlichen Auftritt bei den Königsblauen
- Der neue Schalker Trainer begrüßt 16 Feldspieler und zwei Torhüter zum Auftakt
- Nach dem Training lässt sich der 31-Jährige viel Zeit für Kontakte mit den Anhängern
Der Neue trägt schwarze Fußballschuhe. Klassiker. Auch die Werte, die Domenico Tedesco seinen Spielern vermitteln will, sind die, die man die guten alten nennt. Er will, dass sie den Fans mit großem Respekt begegnen, und er selbst macht vor, wie er das genau meint. Der erst 31-jährige neue Trainer des FC Schalke 04 lässt sich nach dem ersten Training der Saison am Montagmorgen ganz viel Zeit für Kontakte mit den Anhängern.
Rund 1000 mögen es sein, vielleicht auch mehr, und viele von ihnen hätten jetzt gerne noch ein Autogramm, ein Foto und ein nettes Gespräch. Und Domenico Tedesco hat offensichtlich Spaß daran, ihnen all diese Wünsche zu erfüllen. „Das macht doch Schalke aus“, sagt er. „Das gibt einem unheimlich viel. Und die Zuschauer haben das auch verdient.“
Er genießt seinen ersten sportlichen Auftritt. „Etwas Anspannung war schon da“, gibt er zu, „das ist ja auch normal. Aber die Vorfreude überwog. Ich empfinde das hier alles als sehr positiv.“
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Neuzugang Pablo Insua auf dem Platz
Zum Auftakt begrüßt er 16 Feldspieler und zwei Torhüter. Viele Nationalspieler, auch ausländische wie Nabel Bentaleb, Matija Nastasic und Guido Burgstaller, sind noch im Urlaub. Aber Pablo Insua ist da, der Neuzugang aus La Coruna. Und Breel Embolo, der langzeitverletzte Hoffnungsträger aus der Schweiz. Und Yevhen Konoplyanka, der Ukrainer, der mit Domenico Tedescos Vorgänger Markus Weinzierl überhaupt nicht klar kam und nach wie vor als möglicher Wechselkandidat gilt. Sidney Sam fehlt, weil bei ihm während der Untersuchung am Wochenende muskuläre Probleme diagnostiziert wurden - eine Vorsichtsmaßnahme.
Domenico Tedesco gibt beim Training mit der Trillerpfeife Signale. Das abschließende Trainingsspiel unterbricht er selten, dann aber intensiv: Er redet auf die Spieler ein, gestikuliert, zeigt alternative Wege auf. Und auch wenn es rund läuft, meldet er sich deutlich hörbar: „Super, Jungs! Sehr gut!“
Tedesco beherrscht fünf Sprachen
Mit Benjamin Stambouli spricht er Französisch, mit Coke Spanisch. Der aus Aue gekommene Deutsch-Italiener beherrscht fünf Sprachen, natürlich ist auch Englisch darunter. „Japanisch kann ich nicht“, sagt er lachend. „Atsuto Uchida hat schon gefragt.“ Sein Ziel ist, dass die Spieler in wenigen Monaten der deutschen Sprache mächtig sind. „Sie müssen verstehen, welchen Sinn es hat, von A nach B zu gehen.“
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Ein Saisonziel will Domenico Tedesco nicht formulieren. „Darüber spreche ich auch mit der Mannschaft nicht”, sagt er. „Denn sonst wird hier über Resultate und Tabellenstände geredet. Ich will hier den Fußball verbessern. Und am Ende kriegst du doch immer das, was du verdienst.“
Dabei kommen ihm die Ansprüche der Vereinsführung, die die Rückkehr ins internationale Geschäft und im Idealfall sogar in die Champions League ins Auge gefasst hat, nicht in die Quere. „Ich wehre mich nicht gegen diese Zielsetzung”, sagt er. „Ich bin doch nicht gekommen, um zu sagen: Ich will mit Schalke 04 die Klasse erhalten.“
Schalkes Fans wissen jetzt: Der Neue ist nett, der Neue ist intelligent, der Neue ist ehrgeizig. Was sich jetzt noch alle gemeinsam wünschen: Dass er auch erfolgreich sein möge.