Gelsenkirchen. . Fabian Giefer kam 2014, um mit Ralf Fährmann um den Platz im Tor zu konkurrieren. Am Ende stand er nur drei Mal für Schalke auf dem Platz.

Es gibt wohl nicht viele Spieler, die auf Schalke so viel Pech hatten wie Fabian Giefer. Der Torwart, der im Sommer 2014 von Fortuna Düsseldorf kam, bestritt in drei Jahren nur drei Pflichtspiele für die Königsblauen. Zweimal kam er in der Bundesliga zum Einsatz, einmal spielte er in der Europa League. Ein Jahr vor dem Vertragsende haben sich Giefer und Schalke nun auf eine Vertragsauflösung geeinigt, der 27-Jährige wechselt für 750 000 Euro zum FC Augsburg. Beim Ligakonkurrenten soll Giefer mit dem ehemaligen Bochumer Andreas Luthe um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen. Stammtorwart Marwin Hitz wird den Verein wohl verlassen.

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Als Giefer vor drei Jahren aus Düsseldorf kam, war die Situation ähnlich. Auch auf Schalke gab es einen Zweikampf um die Nummer eins. Giefers damaliger Konkurrent: Ralf Fährmann. „Ralle“ hatte im halben Jahr zuvor Timo Hildebrand verdrängt und sich auf Schalke als Stammtorwart durchgesetzt. Schalkes damaliger Torwarttrainer Holger Gehrke erklärte, dass das Duell zwischen Fährmann und Giefer offen sei. Im ersten gemeinsamen Trainingslager am Chiemsee stellte Fährmann aber klar: „Ich bin die Nummer eins, ich habe mir einen Bonus erarbeitet.“ Als sich Fabian Giefer beim Vorbereitungsspiel in Bochum verletzte und wegen eines Risses der Adduktorsehne bis Dezember ausfiel, war Fährmanns Position sowieso nicht gefährdet.

Ein halbes Jahr später, im Januar 2015 beim Wintertrainingslager in Katar, verletzte sich dann Fährmann. Die Diagnose: Teilabriss des Kreuzbandes. Bei 1:0-Heimsieg der Schalker gegen Hannover 96 zum Rückrundenstart stand Giefer im Tor. Vier Tage später ging es im nächsten Bundesligaspiel zu den Bayern, wieder stand Giefer im Tor. Allerdings nur bis zur Halbzeit. Dann musste er verletzt raus, die Sehne war wieder eingerissen. Für ihn kam Timon Wellenreuther – plötzlich war Schalkes Nummer drei die erste Wahl.

Plötzlich war Schalkes Nummer drei die erste Wahl

Fabian Giefer fiel fast ein Jahr aus, in der Reha gab es immer wieder Rückschläge, sodass er sich doch für eine Operation bei einem Professor in London entschied. Aber auch danach warfen ihn immer wieder kleinere Verletzungen zurück. Was blieb, war ein ständiger Wechsel zwischen Ersatzbank und Massagebank. Das Schalker Tor hütete er nur noch ein einziges Mal. Als Trainer Markus Weinzierl beim letzten Gruppenspiel in der Europa League im vergangenen Dezember bei RB Salzburg den meisten Stammspielern eine Pause gönnte, wurde auch Ralf Fährmann geschont. Giefer machte seine Sache beim 0:2 ordentlich.

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Auf Schalke hatte sich als Nummer zwei aber längst ein anderer Torwart in den Fokus gespielt. Der 20 Jahre alte Alexander Nübel. „Alex halte ich für eines der größten Torwarttalente in Deutschland“, sagte Torwarttrainer Simon Henzler im November in einem WAZ-Interview. Über Fabian Giefer sagte Henzler: „Fabi ist vom Charakter her keine klassische Nummer zwei.“

Über Bristol nach Augsburg

Im Januar wechselte Giefer auf Leihbasis zu Bristol City. Für den englischen Zweitligisten bestritt er nur elf Spiele, weil ihn zwischendurch wieder eine Verletzung stoppte. Über Bristol geht es nun nach Augsburg. Auf Schalke wird es wohl keinen Fan geben, der „Fabi“ nicht alles Gute wünscht. Vor allem aber: Gesundheit. Etwas zu schulden lassen kommen hat er sich auf Schalke nämlich nie. Wann auch?