Gelsenkirchen. . Eigentlich sollte Markus Weinzierl in Gelsenkirchen von seiner Demission auf Schalke erfahren. Doch er blieb lieber im Urlaub auf Sardinien.

  • Eigentlich sollte Markus Weinzierl in Gelsenkirchen von seiner Demission auf Schalke erfahren
  • Doch er blieb lieber im Urlaub auf Sardinien
  • Vor der Entscheidung hatten zwei intensive Gespräche zwischen Sportvorstand Christian Heidel und Weinzierl stattgefunden

Die Aussagen von Schalkes Offensivmann Yevhen Konoplyanka, der Trainer Markus Weinzierl in einem Interview mit ukrainischen Medien öffentlich als „Feigling“ attackiert hatte, brachten das Fass letztlich zum Überlaufen. Schalkes Verantwortliche kamen anschließend zu dem Entschluss, dass es mit Weinzierl nicht mehr geht und dass der Klub nach einer enttäuschenden Saison, die in der Bundesliga auf Platz zehn endete, die Reißleine ziehen muss.

Auch interessant

Der zurzeit auf Sardinien urlaubende Weinzierl wurde von seiner Demission via Mobiltelefon unterrichtet.

Ursprünglich sollte der 42-Jährige nach Informationen dieser Zeitung von Sardinien kurzfristig Richtung Ruhrgebiet fliegen, um die Entscheidung über die Trennung in einem persönlichen Gespräch entgegenzunehmen. Weinzierl soll diesen Wunsch aber abgelehnt haben.

Auch Ex-BVB-Trainer Tuchel soll ein Kandidat gewesen sein

Vor der Entscheidung, sich von Markus Weinzierl zu trennen, hatten zwei intensive Gespräche zwischen Sportvorstand Christian Heidel und dem Fußballlehrer stattgefunden. Nach dem letzten Austausch, bei dem beide Seiten ihr Fazit vortrugen und es zu keinem Zeitpunkt um einen vorzeitigen Rauswurf des Trainers gegangen sein soll, verabschiedeten sich Heidel und Weinzierl in den Urlaub.

Auch interessant

domenico-Tedesco.jpg
Von Thomas Tartemann und Krystian Wozniak

Der vermeintliche Burgfrieden entpuppte sich dann allerdings doch als Anfang vom Ende. Schalkes Chefetage kam auch wegen Konoplyankas Kritik zu der Erkenntnis, dass eine Veränderung auf dem Trainerposten erfolgen muss, und knüpfte Kontakte zu potenziellen Nachfolgern. Neben Aues Domenico Tedesco sollen auch Roger Schmidt (zuletzt Leverkusen) und sogar Thomas Tuchel (zuletzt Dortmund) zum Kandidatenkreis bei den Königsblauen gehört haben.

Mit Weinzierl, der noch bis nächste Woche auf Sardinien weilt, muss sich Schalke jetzt auf eine Abfindung einigen. Weinzierl war im vergangenen Juni für rund vier Millionen Euro vom FC Augsburg losgeeist worden. Jetzt wird zusätzlich noch eine Millionen-Summe für die vorzeitige Trennung erforderlich. Ein teures Missverständnis für den FC Schalke 04.