Essen. Yves Eigenrauch hat in einem Interview den Profifußball kritisiert. Er erklärt auch, warum er am Jubiläumsspiel der Eurofighter nicht teilnimmt.
- Yves Eigenrauch hat in einem Interview den Profifußball kritisiert
- Er erklärt auch, warum er am Jubiläumsspiel der Eurofighter nicht teilnimmt
- Eigenrauch sagt: "Ich kann mich mit dem Profifußball nicht mehr identifizieren."
Schalke-Legende Yves Eigenrauch hat in einem Interview mit Zeit Online mit dem Fußball-Geschäft abgerechnet. "Ich kann mich mit dem Profifußball nicht mehr identifizieren. Diese ganze Show! Und die Bevormundung der Spieler seitens der Vereine wäre für mich nicht tragbar", erklärt Eigenrauch, "ich würde mir nicht sagen lassen, dass ich mit Ihnen zum Beispiel nur sprechen dürfte, wenn ich vorher das Okay bekommen habe. Ich glaube, die würden mich heute nach 14 Tagen rausschmeißen."
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Eigenrauch hat lieber Kastanien gesammelt, als Pflichtspiele absolviert
Der 46-Jährige hat in seiner Karriere von 1990 bis 2002 das S04-Trikot getragen. Er gewann 1997 den Uefa-Cup und 2001 und 2002 den DFB-Pokal. Die Pflichtspiele haben ihm allerdings keinen Spaß gemacht, dafür aber das Training. "Im Spiel geht es immer nur um den Erfolg, im Training konnte man auch mal Blödsinn machen. Steinchen oder Kastanien sammeln beim Ausdauerlauf zum Beispiel", meint Eigenrauch. Auch den Eurofighter-Mythos der Schalker Uefa-Cup-Sieger von 1997 relativiert er. "Das war schon eine besondere Geschichte mit einem grandiosen Finale in diesem wunderschönen Stadion. Aber es gibt ja auch leichte Geschichtsklitterung, wie toll alles war. War es natürlich nicht, bei uns waren auch komische Vögel."
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Eigenrauch kritisiert das Eurofighter-Spiel
Eigenrauch erklärt auch, warum er beim Jubiläumsspiel der Eurofighter an diesem Sonntag nicht auf dem Platz steht. "In dem Moment, in dem ich zu dem Spiel ginge, wäre ich auch Teil des Ganzen. Auch diese Zahl, 20 Jahre, ich weiß nicht, was das soll? Ich feiere 10 Jahre, ich feiere 25 Jahre und 50 Jahre. 111 Jahre finde ich auch noch ganz witzig. In dem konkreten Fall finde ich es komisch", erklärt der gebürtige Mindener, der derzeit Hausmann ist. Er halte auch die Eintrittspreise für zu hoch. "Es ist doch Scheiße, dass damit geworben wird, dass das günstigste Ticket für fünf Euro zu haben sei, das dann aber für Kinder ist", so Eigenrauch.
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Eigenrauch wollte nie Profi werden
Profifußballer wolle er heute nicht mehr werden. "Niemals. Aber ich hätte auch keine Lust, mit 16 fünfmal in der Woche zu trainieren. Katastrophe. Schlimm ist aber vor allem die Verantwortungslosigkeit der Vereine. Dass sie den Kindern und Jugendlichen durch ihr Handeln vermitteln, das Leben bestünde nur aus Schule und Fußball. Die in den Internaten machen doch nichts anderes. Das finde ich ganz, ganz schlimm", meint Eigenrauch. Auf die Frage, ob er früher überhaupt Profi werde wollte, antwortet Eigenrauch knapp: "Nö."
Als Lösung empfiehlt die Schalke-Legende den Fans: "Nicht mehr hingehen, nicht mehr gucken. Wenn in der Bundesliga zwei Jahre lang nur noch 2.000 Leute ins Stadion gehen, möchte ich mal sehen, was passiert." (las)