Wattenscheid. Was für ein Spiel. Was für eine Dramatik. Die U19 des FC Schalke ist im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft ausgeschieden - mit viel Pech.
- Was für ein Spiel
- Was für eine Dramatik
- Die U19 des FC Schalke ist im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft ausgeschieden - mit viel Pech
Spannender hätte das Rückspiel im Halbfinale um die Deutsche U19-Meisterschaft zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München kaum sein können. Und tragischer auch nicht – zumindest für die Schalker. Am Ende jubelten nämlich die Bayern, die das Spiel am Dienstagabend in Wattenscheid mit 5:4 nach Elfmeterschießen gewannen und im Endspiel am nächsten Montag auf Borussia Dortmund treffen.
Lange Zeit sah es so aus, als würde es in der nächsten Woche zum absoluten Revier-Traumfinale zwischen Schalke und Dortmund kommen. Die Königsblauen hatten das Hinspiel in München vor einer Woche souverän mit 3:1 gewonnen und führten im Rückspiel bereits nach 13 Minuten mit 1:0. Nach einem langen Einwurf von Weston Mc Kennie stieg Benjamin Goller in der 13. Minute höher als seine Gegenspieler und köpfte den Ball ins Tor. Ein Start nach Maß.
Schalkes Trainer Norbert Elgert hatte sein Team perfekt auf den A-Jugend-Meister aus dem Süden eingestellt. Seine Spieler führten die Zweikämpfe hart und ließen den Bayern kaum eine Möglichkeit, ihr Kurzpassspiel aufzuziehen. Zur Halbzeit gab es lautstarken Applaus der knapp 6000 Zuschauer, unter denen auch Clemens Tönnies und Markus Weinzierl waren.
Drei Minuten nach der Pause vergab Schalke die große Chance zum 2:0. Erdinc Karakas hatte den Ball für Weston Mc Kennie ablegt, der flach abzog. Marco Friedl grätschte den Ball mit der Fußspitze von der Linie. Norbert Elgert nannte diese Situation später den „Knackpunkt des Spiels.“ Denn im Gegenzug gelang Bayern der Ausgleich. Und es sollte noch dicker kommen. Innerhalb von fünf Minuten stellten die Bayern den Spielverlauf auf den Kopf und erzielten noch zwei weitere Tore, sodass es 1:3 aus Schalker Sicht stand. Alles zurück auf Start.
Hemmerich trifft nach 78 Minuten
Nach 78 Minuten schlugen wieder die Schalker zurück. Luke Hemmerich war der Torschütze zum 2:3 Nach Vorarbeit von Haji Wright köpfte der Rechtsverteidiger den Ball ins Tor. Nassim Boujellab hätte wenig später für die Vorentscheidung sorgen können, sein Rechtsschuss rauschte am Pfosten vorbei.
Als dennoch vieles dafür sprach, dass die Schalker ins Finale einziehen werden, war der FC Bayern München erneut zur Stelle. Der eingewechselte Mario Crnicki traf nach 88 Minuten zum 2:4. Die Entscheidung dieses irren Spiels musste im Elfmeterschießen fallen.
Für Schalke hatten Benjamin Goller und Luke Hemmerich verwandelt, auch die ersten beiden Schützen der Bayern waren erfolgreich. Kapitän Jannis Kübler trat als dritter Schalker an und traf die Unterkante der Latte. Der Ball sprang noch an den Rücken von Torwart Ron Thorben Hoffmann, blieb aber vor der Torlinie liegen.
Für Schalke traf daraufhin Erdinc Karakas, auch die nächsten beiden Spieler des FC Bayern verwandelten sicher, sodass der fünfte Schütze der Gäste den Finaleinzug perfekt machen konnte. Mario Crnicki traf ebenfalls die Unterkante der Latte, der Ball prallte von dort aber vom Rücken des Schalker Torwarts Timon Weiner ins Tor. Unglaublich. Fassungslosigkeit bei den Schalker Fans und bittere Tränen bei fast allen Spielern.
Trainer Norbert Elgert war trotz des Ausscheidens stolz auf seine Spieler. „Jeder Schalker kann stolz auf diese junge Mannschaft sein“, sagte er. „Von der Intensität und der Mentalität war das, was sie gezeigt hat, überragend.“ Der 60-Jährige gab nach dem Spiel aber auch zu, dass wohl auch er zu einem späteren Zeitpunkt des Abends noch ein paar Tränen der Enttäuschung vergießen wird.