Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Markus Weinzierl lobte seine Mannschaft nach dem 1:1 gegen RB Leipzig. Die Königsblauen waren in keiner einfachen Situation.
- Der Viertelfinal-K.o. in der Europa League gegen Ajax Amsterdam saß in den Köpfen
- Die Stammkräfte Leon Goretzka und Matija Nastasic mussten passen
- Die Königsblauen erkämpften einen Punkt gegen den Tabellenzweiten
Mit einer Willens-Leistung kämpfte sich Schalke 04 beim 1:1 (0:1) im Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig aus dem Tal der Tränen. Nach dem Europa League-Aus gegen Ajax Amsterdam war die Situation für die Königsblauen nicht einfach. Der K.o. saß in den Köpfen, die Spieler-Akkus waren nur zur Hälfte aufgefüllt. Die Stammkräfte Leon Goretzka (Kiefer eingerenkt) und Matija Nastasic (Wadenprobleme) mussten passten, Sead Kolasinac (Muskelbeschwerden) konnte nicht trainieren, spielte aber trotzdem. Sascha Riether saß angeschlagen auf der Bank. Mittelfeldspieler Max Meyer kämpfte sich mit Fersenproblemen durch die Partie. „Ein Riesenkompliment an den Jungen“, lobte Sportvorstand Christian Heidel.
Das Spiel begann für Schalke allerdings nicht nach Wunsch. Anstatt die Messestädter durch die 4-4-2-Ausrichtung, in der Klaas-Jan Huntelaar sowie Guido Burgstaller erstmals als Doppelspitze fungierten, gehörig unter Druck zu setzen, gerieten die Königsblauen in Rückstand. Ausgerechnet Timo Werner, der nach seiner Elfmeter-Schwalbe aus dem Hinspiel reichlich Schmähgesänge über sich ergehen lassen musste, köpfte das 0:1 (14.). Christian Heidel: „Dass Timo Werner ausgepfiffen wurde und ein paar Sätze gegen ihn nicht ganz jungendrein waren, wird er verkraften. Er hat uns ein Tor reingemacht und fährt leider mit einem guten Gefühl nach Hause.“
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Pfiffe gegen Timo Werner
Dass Werner nicht mit einem Hochgefühl zurück in die Sachsen-Metropole kehrte, lag an zwei Dingen: Seine Mannschaft fand nach dem Seitenwechsel nicht mehr zur anfangs gezeigten Stärke. Und Klaas-Jan Huntelaar bewies, dass sein Torriecher noch funktioniert. Schalkes Altmeister traf in der 46. Minute auf Flanke von Daniel Caligiuri zum 1:1. „Der Hunter ist eiskalt in der Box. Genau für solche Flanken steht er da“, freute sich Trainer Markus Weinzierl, der seine Taktik mit zwei festen Angreifern bestätigt sah: „Es hat sich bezahlt gemacht, mit zwei Stürmern aufzulaufen. Aufgrund der Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten geht das Remis am Ende in Ordnung. Das Team hat alles gegeben. Man hat die Spuren des Ausscheidens vom Donnerstag in der ersten Hälfte gesehen. Wir haben vor der Pause nicht gut gespielt.“
Huntelaar genoss seinen Torerfolg und analysierte: „Ich habe mich sehr über mein Tor gefreut. Es war nach dem bitteren Ausscheiden gegen Ajax vom Donnerstag wichtig, mit einem Punkt den Anschluss an das obere Mittelfeld zu halten.“ Schalke bekämpfte die ausgeruhten und deutlich leichtfüßigeren Leipziger mit großem Einsatz, konnte aber zum Ende nichts mehr draufpacken, um die Partie für sich zu entscheiden. Huntelaar: „Wir wollten das Spiel drehen und gewinnen, haben auf einen zweiten Treffer gehofft. Leider ist uns der nicht mehr gelungen.“
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Leipzig auf dem Weg in die Königsklasse
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl sah von seiner Mannschaft auch nicht mehr die erhoffte Zielstrebigkeit. „In der zweiten Hälfte waren wir nicht von der ersten Sekunde an da, was man sich gegen einen solchen Gegner nicht erlauben darf“, meinte der 49-Jährige und stellte fest: „Wir haben heute zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte haben wir es geschafft, von Anfang an zu beeindrucken.“
Nach Wiederanpfiff gelang das nicht mehr. Hasenhüttl gelassen: „Den Punkt aus Schalke nehmen wir gerne mit.“ Mit 62 Punkten befinden sich die Leipziger auf direktem Weg in die Champions League. Schalke 04 klebt mit 38 Zählern im Mittelfeld der Tabelle fest und kann nur mit einer Siegesserie noch darauf hoffen, die Qualifikation für die Europa League zu packen. Christian Heidel hält sich komplett bedeckt: „Ich möchte weder nach oben noch nach unten schauen.“ Nach zahlreichen verpassten Gelegenheiten, nach oben aufzuschließen, ist der Funktionär mittlerweile vorsichtig geworden.