Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat sich mit 1:1 von RB Leipzig getrennt. Klaas-Jan Huntelaar glich für die Königsblauen die Führung durch Timo Werner aus.
- Schalke hat nach dem Europa-League-Aus viel für die Moral getan
- Platz sechs ist für die Königsblauen aber mittlerweile sechs Punkte entfernt
- Das Duell mit dem direkten Konkurrenten SC Freiburg steht noch an
Durch das 1:1 (0:1) gegen RB Leipzig hat Schalke 04 nach seinem unglücklichen Euro League-Aus gegen Ajax Amsterdam viel für die Moral getan, aber nur wenig, um in der Bundesliga-Tabelle einen großen Schritt zu machen. Platz sechs ist für die Königsblauen mittlerweile sechs Punkte entfernt. Was die Hoffnung aufrecht erhält: Das Duell mit dem direkten Konkurrenten SC Freiburg steht im Mai noch für die Königsblauen an.
„Ein Riesenapplaus für die Mannschaft. Sie hat eine tolle Moral gezeigt“, sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl. „Es war schwer, die Niederlage gegen Ajax zu verarbeiten. Die Jungs haben gebissen.“
Weinzierl musste seine Mannschaft nach Ajax-Spiel auf mehreren Positionen umbauen. In der Innenverteidigung meldete sich Matija Nastasic mit Wadenproblemen ab. Seinen Posten übernahm Holger Badstuber. Im Mittelfeld brach mit Leon Goretzka ausgerechnet der Antreiber, der im Saisonverlauf noch die konstantesten Leistungen gezeigt hat, weg. Nachdem sich Goretzka gegen Amsterdam den Kiefer ausgerenkt hatte, war die Zeitspanne für ihn zu kurz, um auf den Platz zurückzukehren.
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Burgstaller und Huntelaar im Angriff
Trainer Weinzierl ersetzte Goretzka nicht Eins-zu-Eins, sondern versuchte den Ausfall durch eine Systemänderung abzufedern. In der 4-4-2-Ausrichtung sollte sich Nabil Bentaleb aus der Tiefe um die Ballverteilung kümmern. Der Algerier agierte dabei teilweise in der Rolle des Quarterbacks und ließ sich häufig in die eigene Verteidigungslinie zurückfallen. Auf den offensiven Außenbahnen sollten Daniel Caligiuri (rechts) und Max Meyer (links) für Schwung sorgen, um die erstmals von Beginn an zusammenspielenden Spitzen Klaas-Han Huntelaar sowie Guido Burgstaller mit Bällen zu füttern.
Das Konzept, möglichst kein Gegentor zu fangen und Leipzig keine Konterräume zu bieten, hatte sich nach 14 Minuten erledigt. Auf Flanke von Bernardo köpfte Timo Werner vor Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes zur Gäste-Führung ins Netz. Werner, der beim 2:1-Hinspielsieg mit einer Schwalbe einen Strafstoß für RB herausgeholt hatte, wurde bei nahezu jeder Aktion von den Schalke-Fans ausgepfiffen.
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Schalke antwortete durch einen Schuss von Benjamin Stambouli, der allerdings einige Meter über das Tor flog (16.). Glück hatten die Hausherren, dass Leipzigs Emil Forsberg aus abseitsverdächtiger Position alleine vor Torwart Ralf Fährmann vorbeizielte (19.). Der S04-Schlussmann rückte bei einem weiteren Konter in den Blickpunkt. Als Timo Werner in der 36. Minute aus dem Mittelfeld startete, lief Fährmann aus seinem Gehäuse und löschte den Konter mit einer beherzten Grätsche.
Schalke mühte sich zwar um gelungene Offensivaktionen, aber bis auf einen Schuss von Guido Burgstaller, der parallel zum Tor Richtung Seitenaus flog (45.), gab es kaum brenzlige Situationen für RB-Schlussmann Peter Gulacsi zu überstehen. Das änderte sich sofort nach Wiederanpfiff. Pass Burgstaller, Flanke Caligiuri, Kopfball Huntelaar – 1:1 (46.)!
Badstuber verhindert erneuten Rückstand
Leipzig agierte im zweiten Abschnitt nicht mehr ganz so zielstrebig, blieb aber weiterhin gefährlich. So musste Holger Badstuber schon sein ganzes Können aufbieten, um mit einer Grätsche gegen den einschussbereiten Yussuf Poulsen den erneuten Rückstand zu verhindern (62.). Auf der Gegenseite hatte der aufgerückte Außenverteidiger Coke Pech, dass sein Kopfball das lange Eck um Zentimeter verfehlte (66.).
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Markus Weinzierl brachte in der Schlussphase für den entkräfteten Guido Burgstaller mit Franco Di Santo einen frischen Stürmer, um Leipzig weiter unter Druck zu setzen und vor allem, um den Spielaufbau durch den laufstarken Di Santo zu unterbinden. Schalke hielt den Tabellenzweiten in der umkämpften Endphase mit Kampf und Geschick weg vom eigenen Strafraum, konnte sich aber selbst auch nicht mehr entscheidend durchsetzen, so dass es bei der Punkteteilung blieb.