Hannover/ Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer Weinzierl stellt Coke Bundesliga-Einsätze in Aussicht: „Er ist definitiv bereit.“ In der Europa League kann er nicht spielen.
- Schalkes Trainer Weinzierl stellt Coke Bundesliga-Einsätze in Aussicht: „Er ist definitiv bereit.“
- In der Europa League kann er nicht spielen
- Aber er kann Schalke jetzt schon helfen
Am Morgen danach traute sich Coke sogar an die deutsche Sprache heran. „Glücklich…!!!”, schrieb der spanische Fußballer des FC Schalke 04 auf Twitter und formulierte seinen ganz persönlichen Dank: „Es war eine Ehre, der Kapitän von @s04” zu sein. Auch diese Zeilen verdeutlichen, dass Schalke 04 einen besonderen Spieler dazu bekommen hat – normalerweise verfasst Coke seine zahlreichen Mitteilungen in den sozialen Netzwerken stets in seiner spanischen Muttersprache.
Er war nicht umsonst der Kapitän
Jorge Andujar Moreno, wie Coke eigentlich mit richtigem Namen heißt, 29 Jahre alt und vor der Saison vom Europa-League-Sieger FC Sevilla nach Schalke gekommen, ist ein Mann ohne Scheu und mit einem integrativen Wesen. Seinen früheren Klub führte er dreimal als Kapitän zum Europapokalsieg. Dennoch ist es ungewöhnlich, dass ihn Schalkes Trainer Markus Weinzierl gleich bei seinem ersten Einsatz nach fast acht Monaten Verletzungspause im Benefizspiel bei Hannover 96 (1:3) zum Spielführer ernannte. Ungewöhnlich, aber für Weinzierl nicht unlogisch: „Er war nicht umsonst unser Kapitän, weil er Erfahrung und Persönlichkeit in die Mannschaft bringen soll.”
Weinzierls Plan
Was in Hannover natürlich auch dem Fehlen sämtlicher Stammspieler geschuldet war, verrät trotzdem die Pläne, die Schalke mit dem Abwehr- und Mittelfeldspieler hat. Und auch das, was Schalke bisher entgangen ist, nachdem sich Coke im August direkt nach seiner Ankunft im Trainingslager in Österreich einen Anriss des Kreuzbandes im Knie zugezogen hatte.
Jetzt ist Coke wieder auf dem Damm, der kleine Tape-Verband an seinem Knie sei kein Grund mehr zur Besorgnis, versicherte er nach seinem Einsatz in Hannover, der gleich über die vollen 90 Minuten ging: „Seit einigen Wochen trainiere ich wieder mit der Mannschaft, aber ich musste ein Match spielen, um das Gefühl zurück zu bekommen – das habe ich jetzt. Ich bin sehr froh”, sagte er. Dass ihm dabei sogar Schalkes Tor gelang, war ein schönes Signal. Wichtiger waren aber die 90 Minuten in den Beinen, die ihm und dem Trainer zeigten, dass es wieder geht.
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Markus Weinzierl verschließt nicht die Augen vor der langen Verletzungspause und dem daraus resultierenden Rückstand, aber er stellt Coke jetzt auch ein Comeback in der Meisterschaft für diese Saison in Aussicht: „Wir haben noch neun Bundesliga-Spiele. Stand heute, ist er definitiv bereit”, sagte Weinzierl am Donnerstagabend. Ob das schon beim Derby in einer Woche gegen Dortmund ist oder erst dann, wenn die Liga in den englischen Wochen wieder eine Rotation erfordert, ist offen. „Ich möchte natürlich spielen, so viel es geht”, sagt Coke, „aber ich habe zu arbeiten und zu warten. Die Mannschaft ist jetzt auf einem guten Weg.”
Schon ein bisschen Deutsch
Cokes etatmäßige Position ist die des rechten Außenverteidigers – dort, wo zuletzt Youngster Thilo Kehrer einen guten Eindruck hinterließ. Er kann aber auch, wie in Hannover, rechts offensiv spielen oder mit seiner Erfahrung im Zentrum auf der Sechs. Nur eines darf er in dieser Saison nicht mehr: In der Europa League kann er nicht zum Einsatz kommen, weil er für diesen Wettbewerb nicht gemeldet ist. Im Sommer war er verletzt, und als Schalke im Winter drei Spieler nachnominieren durfte, entschied man sich für die Neuzugänge Burgstaller, Badstuber und Caligiuri. „So sind die Regeln”, sagt Coke – ein bisschen traurig ist er trotzdem.
Denn die Europa League ist sein Wettbewerb – da spielt Schalke um den Pokal, den er dreimal mit dem FC Sevilla gewonnen hat. Jetzt kann er der Mannschaft bestenfalls erzählen, wie das geht: „Wir haben sehr wichtige Spiele gegen Ajax. Wenn wir gut spielen, haben wir eine große Chance auf die nächste Runde”, glaubt er und verspricht: „Ich werde Schalke auch so unterstützen.”
Die Verständigung ist dabei kein Problem: Der gebürtige Madrilene spricht sehr gut Englisch – und manchmal auch schon etwas Deutsch. Zum Beispiel, wenn der Trainer zur Mannschaft spricht. Dann entgegnet Coke auf Deutsch: „Ich verstehe ein bisschen.”