Hannover. Als wäre Poldis DFB-Ausstand am Mittwoch nicht schon kitschig genug gewesen, legte Schalkes Coke Donnerstag in Hannover nach. Ein Comeback mit romantischem Wert.

  • Als wäre Poldis DFB-Ausstand am Mittwoch nicht schon kitschig genug gewesen, legte Schalkes Coke Donnerstag in Hannover nach
  • Ein Comeback mit romantischem Wert
  • Coke erzielte einen Treffer

Horst Heldt schmunzelte kurz. „Natürlich ist es schön, gegen einen Europa League-Teilnehmer zu gewinnen. Wir hängen es aber nicht höher als es ist“, meinte der Manager von Fußball-Zweitligist Hannover 96 nach dem 3:1 (1:0)-Testsieg im Benefizspiel gegen Bundesligist Schalke 04. Von seiner alten Schalker Mannschaft sah Heldt im Test allerdings nur einige Überbleibsel – zum Beispiel Stürmer Franco Di Santo, den er einst für sechs Millionen Euro von Werder Bremen in den Ruhrpott lotste. Auch mit Verletzungs-Pechvogel Atsuto Uchida feierte Heldt ein freudiges Wiedersehen.

Schalke erreicht sein Ziel

Da sonst aber bis auf Coke, der erst verpflichtet wurde, als Christian Heidel bereits Heldts Nachfolger auf Schalke war, nur junge Kräfte eingesetzt wurden, besaß die Partie für Hannover 96 nicht den ganz große Knalleffekt. Hannovers neuer Trainer André Breitenreiter, bis zur letzten Serie mit Heldt zusammen auf Schalke tätig, bilanzierte: „Schalke ist nicht mit stärkster Mannschaft aufgetreten. Wir sicherlich auch nicht. Wir haben die Spieleröffnung in unterschiedlichen Automatismen geübt, die auch noch lange nicht drin sein können. Das Spiel ist erst unsere vierte Trainingseinheit gewesen.“

Schalkes Trainer Markus Weinzierl hatte bereits vor dem Benefizspiel angekündigt, dass er das Risiko besonders gering halten wollte. So ließ er Holger Badstuber, Daniel Caligiuri, Nabil Bentaleb oder auch Ralf Fährmann zuhause. „Wir haben unser Ziel errreicht, die Leute, die lange verletzt waren, sollten spielen. Dass Coke in seinem ersten Spiel nach monatelanger Pause unser Ausgeichstor geköpft hat, das hat mich sehr gefreut.“

Weinzierl lobt Uchida

Für Sportdirektor Axel Schuster besaß die Szene fast schon romantischen Wert. „Als wir Cokes Kopfballtor von der Bank aus gesehen haben, ging mir sofort durch den Kopf: Das ist fast schon zu kitschig für ein Comeback.“ Markus Weinzierl registrierte durch Coke „Qualität bei uns“, will aber mit dem Spanier nichts überstürzen. Bei Atsuto Uchida sah Weinzierl ebenfalls Positives: „Er hat eine sehr lange Leidenszeit hinter sich. Ich fande gut, wie Uchi aufgetreten ist.“