Gelsenkirchen. . Ehemalige Schalke-Trainer im Unterhaus: Vor André Breitenreiter fanden bereits Jens Keller und Mirko Slomka einen neuen Job in der zweiten Liga.
Horst Heldt und André Breitenreiter mussten viele Hände schütteln am Donnerstag: Ihr Wiedersehen mit Schalke stand fast noch mehr im Blickpunkt als das Spiel zwischen Hannover 96 und Schalke 04. Sein erstes wichtiges Spiel mit Hannover bestreitet Schalkes Ex-Trainer Breitenreiter erst in einer Woche: Dann kommt Zweitliga-Tabellenführer Union Berlin zum Spitzenspiel nach Hannover – ausgerechnet Union Berlin mit Trainer Jens Keller. Dem Vor-Vorgänger von Breitenreiter auf Schalke.
Keller auf Aufstiegskurs
Keller steht mit Union Berlin da, wo Breitenreiter und Heldt mit Hannover noch hinwollen: Auf einem Aufstiegsplatz zur Bundesliga. Der 46-Jährige darf bei den Eisernen das zeigen, was ihm viele auf Schalke nicht zugetraut hatten: Dass er eine Mannschaft entwickeln und formen kann. Kürzlich beschrieb er das in einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde so: „In der Tat ist es so, dass hier im sportlichen Bereich nur einer redet, und das bin ich als Trainer. Ich muss nicht Dinge, die von anderen Seiten in die Öffentlichkeit getragen werden, klarstellen oder mich darüber äußern.“ Klingt fast so, als habe er bei diesen Worten an seine Zeit auf Schalke (Dezember 2012 bis Oktober 2014) gedacht...
Breitenreiter und Keller sind freilich nicht die einzigen früheren Schalker Trainer, die momentan bei einem Zweitligisten auf der Bank sitzen. Ganz am Ende der Tabelle findet sich noch einer: Mirko Slomka hat in der Rückrunde den Karlsruher SC übernommen, konnte die Entwicklung aber noch nicht in die richtige Richtung lenken. In acht Spielen gelangen nur zwei Siege, was den Sturz auf den letzten Tabellenplatz zur Folge hatte. Mit Schalke spielte Slomka in der Saison 2007/2008 einst in der Champions League.
VIele noch aktiv
So ist die 2. Liga fast zu einem Sammelbecken früherer Schalker-Trainer geworden. Man könnte mit Bernd Hollerbach, dem Trainer der Würzburger Kickers, sogar noch einen vierten hinzunehmen, aber Hollerbach war auf Schalke nie der Cheftrainer, sondern nur Assistent unter Felix Magath.
Dazu gibt es unzählige frühere Schalker Spieler, die heute in der 2. Liga aktiv sind – die meisten bei Fortuna Düsseldorf. Dort stehen mit Lars Unnerstall, Kaan Ayhan, Lukas Schmitz und Marcel Sobottka gleich vier frühere Königsblaue unter Vertrag – bis auf Schmitz stammen auch alle aus der Schalker Jugend.
Dass Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel keine Schalker Vergangenheit hat, macht wenig aus: Sein Assistent Peter Hermann war einst Co-Trainer auf Schalke – zu der Zeit, als Jens Keller hier der Chef war.