Manchester/Gelsenkirchen. Der Ex-Schalker Leroy Sané erklärt, wie er es in die Weltspitze geschafft hat. Auch bei Manchester City gibt es zwei wichtige Faktoren.
- Der Ex-Schalker Leroy Sané erklärt, wie er es in die Weltspitze geschafft hat
- Auch bei Manchester City gibt es zwei wichtige Faktoren
- Sané hat sich bei Manchester City etabliert
Es sind manchmal nur Kleinigkeiten im Fußball, die große Auswirkungen auf die Karriere eines hoffnungsvollen Talents haben. Leroy Sané hatte so einen Moment vor zwei Jahren. Ein U19-Spiel mit dem FC Schalke 04 in Wuppertal, nachdem er tags zuvor bei den Bundesligaprofis auf der Bank gesessen hatte. Trainer Norbert Elgert war mit dem Einsatz seines Offensivspielers nicht zufrieden, und als dieser trotz Ermahnung immer noch keine Reaktion zeigte, nahm ihn Elgert nach nur zehn Minuten vom Platz. „Ich war sauer. Aber das war eine wichtige Erfahrung“, sagt Sané rückblickend, „damals dachte ich wohl, ich müsste nicht so viel machen, weil ich es ja bereits in die erste Mannschaft geschafft hatte.“
Es kam daraufhin zur Aussprache in der Knappenschmiede, bei der auch Leroys Eltern Regina und Souleyman anwesend waren, wie der Jung-Nationalspieler der englischen Zeitung Daily Mail verriet. Offensichtlich war dies ein wichtiges Ereignis für den sportlichen Werdegang Sanés, schließlich setzte er sich anschließend im Schalker Bundesliga-Team durch und wurde im vergangenen Sommer durch den Wechsel für 50 Millionen Euro zu Manchester City zu einem der teuersten deutschen Fußballer. Kein Wunder, dass Sané Norbert Elgert viel zu verdanken hat: „Er wusste genau, was er von mir wollte. Er hat mich als Spieler vorangebracht. Ich habe daraufhin viel an mir gearbeitet. Und es hat sich ausgezahlt, weil ich da bin, wo ich jetzt bin. Durch solche Erfahrungen wirst du reifer.“
Während Elgert ihn vom Kopf her auf die richtige Schiene gesetzt hat, betrachtet Sané seine Eltern als zweiten Teil seines Erfolgsgeheimnisses. „Ich habe die Geschwindigkeit von meinem Vater. Und das Gefühl fürs Gleichgewicht von meiner Mutter.“ Vater Souleyman, früher in der Bundesliga für Wattenscheid auf Torjagd und 55-maligner Nationalspieler für den Senegal, konnte 100 Meter in 10,7 Sekunden rennen. Mutter Regina gewann 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles die Bronzemedaille in der Rhythmischen Sportgymnastik. Auch in Manchester sind sie noch immer wichtige Bezugspersonen für Leroy Sané, kommen oft zu Besuch: „Es macht mir alles einfacher, wenn meine Mutter kommt. Auch mein Vater war schon bei vielen Spielen im Stadion.“
Sané kommt bei Manchester City immer besser zurecht
Dort konnte Souleyman sehen, wie sein Sohn immer besser mit dem Spiel der Citizens zurecht kommt. Sowohl in der Champions League beim 5:3 über den AS Monaco als auch im FA-Cup in der vergangenen Woche beim 5:1 über Huddersfield gehörte der Ex-Schalker zu den Torschützen im Team von Pep Guardiola. Sané bekennt, durch die hohe Ablösesumme anfangs einen hohen Druck verspürt zu haben, besondere Dinge nun in der Premier League vollbringen zu müssen. Von Startrainer Guardiola erfahre er aber genügend Unterstützung: „Er versucht, das Beste aus uns rauszuholen. Manchmal gelingt uns das nicht, aber dann ist es wichtig, es weiter zu versuchen“, erzählt der 21-Jährige, „Pep hat gesagt, er wolle mich taktisch weiterentwickeln und an meinen Schwächen arbeiten. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass er bisher alles so gemacht hat wie angekündigt.“
Sanés Vertrag bei Manchester City läuft noch bis 2021. Gemeinsam mit dem Brasilianer Gabriel Jesus und dem Engländer Raheem Sterling ist der Ex-Schalker großer Hoffnungsträger in Pep Guardiolas Offensivabteilung. Mit Sterling verbindet Sané eine gute Freundschaft, „er hat von Beginn an mit mir gesprochen. Wir haben sehr ähnliche Interessen.“ Noch so ein Faktor, warum Leroy Sané es im Fußball und in Manchester geschafft hat, sich durchzusetzen. (ab)