Gelsenkirchen. . Schalke hat vor dem Pokal-Spiel am Mittwoch in München den besten Informanten in den eigenen Reihen – und der sieht im K.o.-Spiel eine Chance.
- Schalke hat vor dem Pokal-Spiel am Mittwoch in München den besten Informanten in den eigenen Reihen
- Holger Badstuber hat lange beim FC Bayern gespielt
- Badstuber sieht im K.o.-Spiel eine Chance
So richtig auf dem Schirm hat Holger Badstuber das Spiel nicht mehr. Erinnern, ja, das kann er sich, dass Schalke vor sechs Jahren das DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayern München mit 1:0 gewonnen hat, aber ob er damals mitgespielt hat, weiß der Ex-Bayern-Verteidiger und heutige Schalker nicht mehr. Was in München schnell in Vergessenheit gerät, sind auf Schalke Erinnerungen für die Ewigkeit: Der große Raúl traf zum Sieg im Halbfinale, Schalke holte anschließend den Pokal. Holger Badstuber kam nicht zum Einsatz.
Mit ein bisschen gutem Willen kann man daraus schließen, dass das Schalker Herz mehr brennt vor solchen Spielen wie diesem am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Allianz-Arena, wenn es im DFB-Pokal wieder zum Duell zwischen den Roten und den Blauen kommt. Für die Bayern ist es ein Heimspiel auf dem Weg zum drittschönsten Titel nach Champions League und Bundesliga – für Schalke ist es das bisher wichtigste Spiel der Saison. Denn mit einem Sieg in München kann man das kaschieren, was in der Bundesliga nicht so recht laufen will. Das 1:1 am Sonntag gegen Hoffenheim passte ins Bild: „Natürlich sind unsere Ansprüche größer“, konstatierte auch Badstuber.
Im Austausch mit dem Trainer – wie vor dem 1:1
Für ihn persönlich war’s ein ordentliches Spiel, weil er seine Feuertaufe als zentraler Mann der Dreierkette und als Vertreter des verletzten Naldo gut bestand – er selbst hatte da ohnehin keine Bedenken: „Das war für mich nicht ungewohnt, ich habe das in der Vergangenheit schon gespielt.“
Vor dem Pokalspiel rückt er aber noch mehr in den Blickpunkt, weil er natürlich wie kein anderer weiß, wie die Bayern ticken. Badstuber, der vierzehneinhalb Jahre für den Rekordmeister gespielt und dabei auch dreimal den DFB-Pokal gewonnen hat (2010, 2013, 2016), ist Schalkes bester Informant.
Bisher nur ausgeliehen
Öffentlich will er sein Wissen für sich behalten: „Ich verrate nichts.“ Aber er hat eine Idee, die er Trainer Markus Weinzierl verrät: „Ich werde im Austausch mit dem Trainer sein, wie vor dem ersten Spiel auch.“ Vor drei Wochen holte Schalke in der Bundesliga ein überraschendes 1:1 bei den Bayern, daran will sich Schalke wieder orientieren. Badstuber: „Das wird eine harte Nuss, ganz klar. Aber wir werden uns etwas überlegen und versuchen, es dort umzusetzen.“ Dass die Bayern gerade jetzt mit dem 8:0 gegen den HSV im Rücken noch gefährlicher sein könnten, hält er nicht für entscheidend: „Das ist die beste Mannschaft, das wissen wir auch so. Aber es ist ein K.o.-Spiel und der Pokal hat seine eigenen Gesetze – vielleicht sind die da auf unserer Seite.“ Badstuber sieht Schalke nicht als chancenlos an.
Er selbst brennt natürlich ganz besonders auf das Wiedersehen mit seinem Stammverein: Bei seinem Wechsel im Januar hatte er sich auf „ein emotionales Spiel“ in der Bundesliga in München gefreut – jetzt sind es durch den DFB-Pokal sogar deren zwei, in denen er Bayern zeigen kann, dass er wieder in Form kommt. Denn bislang ist sein Gastspiel auf Schalke ja nur bis zum Ende dieser Saison befristet.