Saloniki. Der FC Schalke 04 hat in der Europa League seine wenigen Torchancen gegen PAOK Saloniki effektiv genutzt und 3:0 gewonnen.

  • Der FC Schalke 04 hat in der Europa League seine wenigen Torchancen gegen PAOK Saloniki effektiv genutzt und 3:0 gewonnen
  • Jetzt kann Königsblau für das Achtelfinale planen
  • Burgstaller, Meyer und Huntelaar erzielten die Treffer

Das Thermometer neben der Anzeigetafel des Toumba-Stadions zeigte nur sieben Grad an, die Stimmung aber war hitzig. Unglaublich, wie laut 26 000 griechische Fußballfans sein können, wenn sie ihre Mannschaft anfeuern. Doch der Hexenkessel kochte nicht über, und dafür sorgte Schalke. Denn die Königsblauen gewannen durch Tore von Guido Burgstaller (27.), Max Meyer (82.) und Klaas-Jan Huntelaar (90.) mit 3:0 bei Paok Saloniki – ein absolutes Wunschergebnis.

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Der Plan von Trainer Markus Weinzierl war exakt aufgegangen. Beim Hinspiel in der Runde der letzten 32 in der Europa League wollte er sich mit einem Sieg eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel auf Schalke verschaffen und möglichst ohne Gegentor bleiben. Seine Mannschaft ist dem Einzug ins Achtelfinale damit ein großes Stück näher gekommen.

Weinzierl entschied sich gegen eine Rotation und veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Hertha BSC nur auf zwei Positionen. Eine Entscheidung, die den hohen Stellenwert des Wettbewerbs unterstreicht. Denn auch über die Europa League könnte der Weg erneut nach Europa führen. Max Meyer rückte für den erkrankten Nabil Bentaleb ins Team, Matija Nastasic ersetzte Holger Badstuber in der Dreierkette.

Meyer trifft per Kopf

Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes hatte gesagt, dass es in der hitzigen Atmosphäre, in der „Schwarzen Hölle“ von Saloniki, darauf ankommen würde, die Ruhe zu bewahren, sich von dieser besonderen Atmosphäre nicht zu sehr beeindrucken zu lassen. Doch dann ließen sich die Blauen in der Anfangsphase doch anstecken und produzierten Fehler. Ausgerechnet Torwart Ralf Fährmann erlaubte sich ganz zu Beginn den ersten Wackler, als er Mystakidis den Ball fast in die Füße spielte – da hatte Schalke Glück. Und in der sechsten Minute kam der aufgerückte Leo Matsos nach einer erneuten Unordnung in der Schalker Deckung am zweiten Pfosten frei zum Schuss, verfehlte aber das Tor. Schalke meldete sich erst nach gut einer Viertelstunde durch Leon Goretzkas Distanzschuss das erste Mal zu Wort, gewann danach aber zusehends die Spielkontrolle.

Insofern kam der 1:0-Führungstreffer durch Burgstaller in der 27. Minute dann doch nicht so überraschend: Nach einem Freistoß von Alessandro Schöpf köpfte Abwehrmann Naldo wuchtig auf das Tor, Paok-Schlussmann Glykos konnte den Ball nur nach vorne abklatschen lassen, wo Burgstaller per Abstauber gedankenschnell zur Stelle war. Bereits das dritte Tor des Winter-Neuzugangs für Schalke – so etwas nennt man Volltreffer.

Nach dem Wechsel versuchte es Schalke aber mit zu vielen langen Bällen auf Burgstaller, der diese in der Spitze nicht immer behaupten konnte. Spielerisch war die Vorstellung der Gäste nicht so überzeugend wie in den letzten drei Begegnungen, die Fehlpassquote war zu hoch. Aber defensiv stand Schalke sicher und nutzte vorne die Chancen konsequent: Meyer machte sogar per Kopf mit dem 2:0 alles klar, der eingewechselte Huntelaar legte sogar noch das 3:0 nach.

Schalke-Fans randalieren vor dem Spiel

Auch die mitgereisten Fans konnten zufrieden sein. Während des Spiels kam es nicht zu den befürchteten Ausschreitungen. Die rund 1400 Schalker wurden in ihrem Block von Polizeikräften und Sicherheitsleuten eingerahmt. „Ich habe selten so viel Polizei bei einem Fußballspiel gesehen“, sagte Schalkes Manager Christian Heidel. Der große Wermutstropfen: Eine Gruppe von 40 mutmaßlichen Schalke-Chaoten randalierte am Donnerstagnachmittag in einem Café in der Innenstadt von Saloniki. Es gingen Scheiben zu Bruch, nach Angaben eines griechischen TV-Senders wurden drei Personen verletzt.