Gelsenkirchen. . Nabil Bentaleb hat sich wieder akklimatisiert. Schalkes Trainer Markus Weinzierl lobt seinen Mittelfeld-Star vor dem Spiel gegen Hertha BSC.
Der Mann, der in die Kälte kam, ist wieder aufgetaut. Schalkes Mittelfeld-Star Nabil Bentaleb soll am Samstag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) mit dazu beitragen, dass Schalke erneut sein positives Gesicht zeigt und in der Entwicklung den nächsten Schritt macht.
Ende Januar sah das Schalker Gesicht noch anders aus. Bentaleb zählte beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (0:1) zu den Enttäuschungen, konnte weder Impulse noch Dynamik einbringen, um den Königsblauen zu helfen. Danach in München (1:1) und Sandhausen (4:1) fand Bentaleb zu alter Stärke, sprühte vor Spielfreude und strahlte große Präsenz aus. „Nabil ist auf Schalke wieder angekommen“, freut sich Trainer Markus Weinzierl.
Rückkehr vom Afrika-Cup
Der Fußball-Lehrer hat durchaus Verständnis für den schleppenden Auftakt seines Dampfmachers. „Nabil kam vor dem Frankfurt-Duell gerade erst vom Afrika-Cup zurück. Wie soll das funktionieren, wenn vorher 40 Grad Celsius geherrscht haben und er drei Tage später wieder für uns in Deutschland spielt?“
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Bentaleb wollte so schnell wie möglich wieder für Schalke spielen. Gegen die Eintracht schlug das an sich gute Vorhaben ins Gegenteil um. Doch jetzt hat sich der Algerier akklimatisiert und seinen Motor auf Betriebstemperatur gefahren. „Nabil zeigt sich stark verbessert“, findet Weinzierl, „die Art und Weise, wie er spielt, ist genau richtig. Er sucht das Risiko im richtigen Moment und nicht am eigenen Strafraum.“ Solche Aussetzer hatten in der Hinrunde zu Gegentoren geführt. Offenbar hat sich der 22-Jährige einige Worte zu Herzen genommen. „Ich bin jetzt sehr zufrieden“, lobt Weinzierl seinen Leihspieler aus Tottenham.
Auch die Tatsache, dass der Franzose Benjamin Stambouli sein Schattendasein abgelegt und die Rückkehr ins Rampenlicht geschafft hat, ist gut für Bentaleb. Das Duo hat schon bei Tottenham Hotspur in der englischen Premier League zusammengespielt.
Harmonie mit Stambouli
Die Harmonie ist da. Bei den Königsblauen waren gemeinsame Einsätze für Bentaleb und Stambouli bislang eher selten. „Die beiden suchen sich und verstehen sich“, sagt Weinzierl – und ist offenbar mit dieser Variante im Mittelfeld mehr als einverstanden. Stambouli soll trotz leichterer muskulärer Probleme auch gegen die Hertha wieder mitmischen. Änderungen in der Startelf sind, sofern Stambouli grünes Licht gibt, nicht geplant. Schalke wird zum ersten Mal auf frisch verlegtem Grün antreten. Der Holper-Rasen wurde von Spezialisten ausgetauscht. Auf dem neuen Teppich soll nun auch die spielerische Armut vorbei sein. Markus Weinzierl deutlich: „Unser Platz ist gut. Es gibt keine Ausreden oder Argumente mehr. Da wir auch neue Trainingsplätze bekommen haben, sind die Voraussetzungen top.“
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Der 42-Jährige will mit seiner Mannschaft die nächste Stufe erreichen. Erst zwei schlechte Auftritte, danach zwei starke Leistungen – die Formkurve zeigt aktuell nach oben und hat die gröbste Kritik eingedämmt. „Frankfurt war für uns heilsam“, analysiert Weinzierl, „wir haben gemerkt, dass wir so nicht glücklich werden. Der Mannschaft wurde danach extrem vor Augen geführt, wie wir es haben wollen. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Wir haben uns stark verbessert.“
Der Schalker Kaderchef nennt seine Formel für den Erfolg: „Eine Mannschaft lebt davon, dass sie wenig Tore bekommt, stabil auftritt, viel arbeitet, spielerisch Akzente setzt und selbst Treffer erzielt. Wir sind dabei, die beiden letztgenannten Dinge zu optimieren.“ Umso wichtiger, dass Nabil Bentaleb als zentrale Figur wieder mit Leistung vorangeht. Von ihm profitieren auch die Neuzugänge Guido Burgstaller und Daniel Caligiuri.