Gelsenkirchen. Ex-Schalke-Manager Horst Heldt findet die Talenteflucht “alarmierend“. Diesen Vorwurf weist Nachfolger Christian Heidel im “Kicker“ zurück.

  • Der Streit zwischen Schalke-Manager Christian Heidel und Vorgänger Horst Heldt geht weiter
  • Heldt findet die Talenteflucht "alarmierend"
  • Diesen Vorwurf wies Heidel im "Kicker"-Interview zurück

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat Kritik seines Vorgängers Horst Heldt zurückgewiesen. Heldt hatte es als "alarmierend" bezeichnet, dass immer mehr junge Spieler die Königsblauen verlassen. Aktuellstes Beispiel ist Phil Neumann, der am Saisonende ablösefrei zum FC Ingolstadt geht. "Wenn so ein junger Spieler keine Perspektive auf Schalke sieht, finde ich das schade. Da geht ein Stück weit die Identität verloren", sagte Heldt. Heidel antwortete im Interview mit dem "Kicker": "Bei allem Respekt: Für die Lizenzmannschaft geht es um die Auswahl der Besten. Wer der U23-Kader 33 Spieler umfasst, von denen 15 trotz guter Verträge regelmäßig auf der Tribüne sitzen, muss schon die Frage erlaubt sein ob das sinnvoll ist."

Zahlreiche Talente verließen Schalke

Vor Neumann hatten etliche weitere Talente Schalke in kurzer Zeit freiwillig verlassen. Auch Robert Leipertz und Maurice Multhaup zog es nach Ingolstadt. Kaan Ayhan ging in die 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf, Marvin Friedrich zum FC Augsburg. Felix Platte (Darmstadt 98) und Fabian Reese (KSC) wurden verliehen. Torwart Timon Wellenreuther hat keine Perspektive mehr bei S04 und geht am Saisonende. Von internationalen Topklubs abgeworben wurden Leroy Sané (Manchester City) und Joel Matip (FC Liverpool).

Auch interessant

Zum Fall Neumann äußerte sich Heidel konkret: "Ich konnte ihm nicht versprechen, dass er bei uns im Profibereich viele Einsätze bekommt. Neumann habe ich mit einem auslaufenden Amateurvertrag von Horst übernommen." Zudem verwies Heidel darauf, dass mit Donis Avdijaj und Thilo Kehrer zwei ehemalige Jugendspieler ständig im Kader stehen. "Sie bekommen auch Einsätze", erklärte Heidel.

Der Manager ist optimistisch, dass Schalke auch zukünftig Stars hervorbringt. "Wir haben viele Talente in der Knappenschmiede, dazu gibt es tolle Trainer, das steht außer Frage. Und es wird sicher wieder Eigengewächse geben, die in die Fußstapfen von Max Meyer & Co. treten", erklärte er. Auch Heidel erlaubte sich einen Seitenhieb gegen Heldt: "In unserer Knappenschmiede gibt es Strukturen, die es zu verbessern gilt."