Essen. Der ehemalige Schalke-Manager Horst Heldt hat es geschafft, den Vertrag mit Leroy Sané zu verlängern. Er hat einen großen Anteil an der Ablöse.
Es wird für Schalke das Jahr der Rekorde. Nachdem der Umsatz schon im Geschäftsjahr 2015 auf zuvor unerreichte 264,5 Millionen Euro gehoben wurde, zeichnet sich für 2016 die nächste Steigerung ab. Nie zuvor hat Schalke für einen Spieler so viel Geld eingenommen wie für Leroy Sané (48 Millionen Euro plus Boni), nie zuvor wurde für einen Spieler so viel ausgegeben wie für Breel Embolo (22,5 Millionen Euro). Der Transfer-Irrsinn im Fußball macht’s möglich.
Dass Schalke jetzt überhaupt so gut investieren kann, hat aber auch mit der Politik der vergangenen Jahre zu tun. Vor fünf, sechs Jahren hing Königsblau in finanzieller Hinsicht noch am Fliegenfänger: Mit dem Verkauf von Manuel Neuer wurde 2011 das Schlimmste verhindert. Danach verordnete sich Schalke den Spagat, den sportlichen Erfolg nur mit einer gleichzeitigen finanziellen Konsolidierung anzustreben.
Der Klub setzte vor allem auf ablösefreie Spieler, Leihgeschäfte und Ausstiegsklauseln - selbst das Geld für Julian Draxler (34 Millionen Euro) wurde vor einem Jahr nicht sofort reinvestiert. So hat Schalke in der Amtszeit von Horst Heldt rund 100 Millionen Euro Schulden abgebaut - Geld, das der damalige Sportvorstand nicht in die Mannschaft stecken konnte. Auch er hat damit den Weg vorbereitet, dass Schalke sich heute einen Paradigmenwechsel erlauben und eine andere Politik fahren kann. Heldts einzige zweistellige Millionen-Einkäufe waren Johannes Geis und Kevin-Prince Boateng, Matija Nastasic lag darunter.
Heldt hat Heidel eine gute Verhandlungsposition beschert
Und selbst beim Transfer von Leroy Sané gebührt auch Heldt noch einmal Anerkennung: Denn er hatte es vor einem Jahr geschafft, den Vertrag mit dem damals schon umworbenen Juwel zu verlängern. Und die Ausstiegsklausel, die Heldt mit aufnehmen musste, gab seinem Nachfolger Christian Heidel jetzt eine gute Verhandlungsposition: Wer Sané jetzt schon haben wollte, der musste erheblich mehr bieten als die 37 Millionen Euro, die im nächsten Jahr fällig geworden wären.
Christian Heidel hat diese Karte bei den Verhandlungen mit ManCity perfekt ausgereizt – aber es ist nicht verkehrt, bei diesem Deal noch einmal daran zu erinnern, dass auch Horst Heldt einen großen Anteil daran hatte.